Gerechte Agrarpolitik für die Bauern des Südens
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Gerechte Agrarpolitik für die Bauern des Südens

Landwirtschaft ‐ Wer Hunger und Armut bekämpfen will, muss eine gerechtere Handels- und Agrarpolitik schaffen. Das fordert der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (Venro) mit Blick auf das am Sonntag beginnende G20-Agrarministertreffen über Wasser und Welternährung.

Erstellt: 20.01.2017
Aktualisiert: 27.07.2022
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Wer Hunger und Armut bekämpfen will, muss eine gerechtere Handels- und Agrarpolitik schaffen. Darauf weist der Bundesverband entwicklungspolitischer und humanitärer Nichtregierungsorganisationen (Venro) mit Blick auf das am Sonntag beginnende G20-Agrarministertreffen in Berlin hin.

„Durch ihre Agrarexporte gefährden die EU und auch Deutschland weltweit die Existenz von Kleinbauern, die mit diesen Billigprodukten nicht konkurrieren können. Es ist höchste Zeit, dass Bundesregierung, EU und G20 ihre Handels- und Agrarpolitik an den Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 ausrichten“, fordert Bernd Bornhorst, Vorsitzender von Venro.

Die Weltgemeinschaft habe sich das Ziel gesetzt, Hunger und Armut auf der ganzen Erde zu beenden. Das sei nur mit einer Stärkung  lokaler Landwirtschaft erreichbar, die Weltmärkte könnten dies nicht gewährleisten, so Bornhorst. Bei Herstellung, Verarbeitung und Transport von Nahrungsmitteln müssten zudem Import- wie Exportländer menschenrechtliche und sozial-ökologische Standards einhalten.

Die USA und die EU sind die weltweit größten Agrarexporteure. Seit vielen Jahren produziert die europäische Landwirtschaft Überschüsse, etwa an Milch und Fleisch, die sie billig ins Ausland exportiert. Für die Weltwirtschaft sei eine Neuausrichtung unerlässlich. „Die Globalisierung muss gerecht gestaltet werden. Dafür müssen Deutschland und die G20 ernst machen mit ihrem Versprechen, mit den ärmsten Ländern und der Zivilgesellschaft in einen echten Dialog zu treten und deren Interessen und Anliegen in den Mittelpunkt zu rücken“, fordert Bornhorst.

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