
Bischöfe: Christen im Heiligen Land nicht vergessen
Heiliges Land ‐ Die Christen im Heiligen Land nicht vergessen - das fordert der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Bentz unter dem Eindruck des 18. Internationalen Bischofstreffens zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land, das an diesem Donnerstag zu Ende geht. „Als Christen in Deutschland haben wir eine Verpflichtung, den Christen im Heiligen Land, der Heimat unseres Glaubens, zu helfen“ , so der Weihbischof.
Aktualisiert: 18.01.2018
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Die Christen im Heiligen Land nicht vergessen - das fordert der Mainzer Weihbischof Dr. Udo Bentz unter dem Eindruck des 18. Internationalen Bischofstreffens zur Solidarität mit den Christen im Heiligen Land, das an diesem Donnerstag zu Ende geht. „Als Christen in Deutschland haben wir eine Verpflichtung, den Christen im Heiligen Land, der Heimat unseres Glaubens, zu helfen“ , so der Weihbischof.
Die Menschen im Heiligen Land zeigten sich besorgt über die angekündigte Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem. In der Abschlusserklärung der Bischöfe heißt es: „Für eine ganze Generation ist die Aussicht auf Frieden erneut in weite Ferne gerückt, durch moralisch und rechtlich inakzeptable Entscheidungen, darunter insbesondere der jüngste Affront gegen den international anerkannten Status Jerusalems, der sowohl für Christen als auch für Juden und Muslimen Heiligen Stadt.“
Die Bischöfe trafen Jugendliche in Palästina und Israel und informierten sich über Bildungschancen der jungen Generation. „Wir teilen die Hoffnung dieser Jugendlichen, denen wir im Heiligen Land begegnet sind, und wir erkennen die grundlegende Rolle an, die sie innerhalb des Friedensprozesses spielen. Sie haben uns geholfen, die harte Wirklichkeit mit ihren Augen zu sehen. Daher appellieren wir an unsere Gemeinschaften, dort, wo wir leben, Solidarität mit ihnen zu zeigen und zu handeln“, erklärten die Bischöfe.
Die Situation von Jugendlichen in Palästina und Israel stand im Zentrum des Bischofstreffens, an dem seit dem 13. Januar Vertreter von elf katholischen Bischofskonferenzen aus Europa, Südafrika, Kanada und den USA sowie der anglikanischen Kirche teilnahmen. Mit Blick auf die Bischofssynode in Rom im kommenden Herbst ging es vor allem um die Frage, wie durch Bildung Beiträge zu Frieden und Gerechtigkeit geleistet werden können.
Wichtige Stütze beim Aufbau des Friedens im Heiligen Land seien die katholischen Schulen, so Weihbischof Bentz. Die Bischöfe hatten Bildungseinrichtungen in den palästinensischen Gebieten, in Beit Jala, Beit Sahour und die deutsche Schmidt-Schule in Ost-Jerusalem besucht. Im unbefangenen Umgang von christlichen und muslimischen Jugendlichen seien die Früchte des katholischen Engagements für ein entspanntes Zusammenleben in einer multireligiösen Gesellschaft deutlich geworden. „Damit leisten die Schulen einen unverzichtbaren Beitrag zum Frieden“, so Weihbischof Bentz.
Ein Besuch der Bischofsdelegation in Gaza führte die ganze Breite des Nahostkonflikts vor Augen. Die katholische Gemeinde dort besteht mittlerweile nur noch aus 137 Mitgliedern. Es sei notwendig, die stetige wirtschaftliche Abwärtsspirale für die Bevölkerung zu stoppen. „Wie kann man bei einer gigantischen Arbeitslosigkeit Menschen motivieren, in Gaza bzw. der Region zu bleiben? Welche Mechanismen entwickelt die internationale Staatengemeinschaft, um gemeinsam mit Palästinensern und Israelis diese menschengemachte Katastrophe zu überwinden?“
Dankbar zeigte sich Weihbischof Bentz für das starke und leidenschaftliche Zeugnis von Priestern, Ordensleuten und engagierten Laien, die er im Heiligen Land angetroffen habe: „Diese Menschen brennen für andere. Ihnen muss all unsere Unterstützung gelten. Sie nehmen ihre Verantwortung für die Generation von morgen wahr.“
Zur vollständigen Abschlusserklärung des Internationalen Bischofstreffens im Heiligen Land 2018.
© DBK/cze