Hilfswerke trauern um Kardinal Lehmann
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Hilfswerke trauern um Kardinal Lehmann

Deutsche Bischofskonferenz ‐ Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’, Missio Aachen und Renovabis trauern um Kardinal Karl Lehmann, der an diesem Sonntagmorgen im Alter von 81 Jahren verstorben ist. „Die Weltkirche verliert einen großen Theologen und Seelsorger“, so Prälat Klaus Krämer.

Erstellt: 11.03.2018
Aktualisiert: 11.03.2018
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Das Kindermissionswerk ‚Die Sternsinger’, Missio Aachen und Renovabis trauern um Kardinal Karl Lehmann, der an diesem Sonntagmorgen im Alter von 81 Jahren verstorben ist. „Kardinal Lehmann war als Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz und als Bischof von Mainz ein großer Förderer der Sternsingeraktion und von Missio. Wir sind dankbar für die Unterstützung, die die weltkirchlichen Hilfswerke immer wieder durch ihn erfahren durften“, so Prälat Klaus Krämer, Präsident des Kindermissionswerks und von Missio Aachen.

„In großer Trauer nehmen wir Abschied von Kardinal Lehmann. Die Weltkirche verliert einen großen Theologen und Seelsorger“, fuhrt er fort. „Kardinal Lehmann war immer den Menschen zugewandt, mit Herzlichkeit und Wärme. So war er beharrlich und überzeugend ein herausragender Bischof, der Brücken gebaut hat zwischen Menschen unterschiedlichster Herkunft in Kirche und Gesellschaft“, so Prälat Krämer weiter. „Er hat die deutsche Kirche lange als Vorsitzender der Bischofskonferenz, auch in den politisch spannenden Zeiten der Wiedervereinigung, mit großem Einfühlungsvermögen, mit einem wachen Blick für die Zeichen der Zeit und hohem theologischen Sachverstand gelenkt.“

Die Bedeutung der Sternsingeraktion hatte der verstorbene Kardinal mehrfach gewürdigt: „Die Sternsinger sind ein gutes Beispiel für das, was möglich ist. Nicht nur, weil sie als Kinder den in Not lebenden Kindern in anderen Weltgegenden helfen. Sondern auch, weil sie uns Erwachsene daran erinnern, dass Solidarität ein unverzichtbarer Schlüssel für den Frieden in unserer zerrissenen Welt ist“, sagte Lehmann bei der Verleihung des Westfälischen Friedenspreises an die Sternsinger in Münster. Mit der Aktion Dreikönigssingen werde „eine beispielhafte religionspädagogische Arbeit geleistet“. Später nahm der frühere Mainzer Bischof darauf Bezug: „Ich kenne wenige Projekte der Kirche, die in diesem Maße Erfolgsgeschichte sind.“

Der verstorbene Kardinal hatte 2007 das Pontifikalamt zum 175-jährigen Jubiläum von Missio Aachen geleitet. Dabei bezeichnete er Mission und die Zusammenarbeit von Missio mit den Partnerkirchen in Afrika, Asien und Ozeanien als „fundamentale Lebensäußerung der Kirche“. Die katholischen Hilfswerke sollten auf die „Befreiung des Menschen von Unterdrückung, die Entfaltung seiner Freiheit und die Begegnung mit dem Evangelium Jesu Christi“ ausgerichtet bleiben. „Diesem Vermächtnis von Kardinal Lehmann fühlen wir uns auch in Zukunft verpflichtet“, sagte Prälat Krämer.

Auch das Mittel- und Osteuropa-Hilfswerk Renovabis würdigt den verstorbenen Bischof von Mainz, dem das Zusammenwachsen Europas und die Völkververständigung ein großes Anliegen waren. „Er war einer der Begründer unserer Solidaritätsaktion“, erinnert sich Geschäftsführer Gerhard Albert daran, wie 1993 Renovabis gegründet wurde. „Ohne Bischof Karl Lehmann wäre die damalige Schaffung eines weiteren katholischen Hilfswerks nicht ohne weiteres möglich gewesen. Auch in den Folgejahren begleitete er interessiert die Entwicklung der neuen Osteuropa-Solidaritätsaktion“, so Albert. Lehmann war es auch, der dem Hilfswerk im Jahr 2000 die Geschäftsführung des mit 2,5 Millionen Euro ausgestatteten Versöhnungsfonds der katholischen Kirche in Deutschland übertrug. Bei diesem Fonds ging es um die Auseinandersetzung mit dem Erbe des Nationalsozialismus und um Projekte, die der Versöhnung dienten.

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