Renovabis beendet Pfingstaktion am Sonntag
Hilfswerke ‐ Mit einem feierlichen Gottesdienst endet am Pfingstsonntag im thüringischen Heiligenstadt die diesjährige Spendensammelaktion des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis. Bundesweit findet an diesem Sonntag in allen katholischen Gottesdiensten eine Kollekte statt.
Aktualisiert: 18.05.2018
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Mit einem feierlichen Gottesdienst endet am Pfingstsonntag im thüringischen Heiligenstadt die diesjährige Spendensammelaktion des katholischen Osteuropahilfswerks Renovabis. Sie stand unter dem Leitwort „miteinander. versöhnt. leben. Gemeinsam für ein solidarisches Europa“. Bundesweit findet an diesem Sonntag in allen katholischen Gottesdiensten eine Kollekte zugunsten der Renovabis-Solidaritätsaktion statt.
Erfurts Bischof Ulrich Neymeyr sagte am Freitag vor Journalisten: „Überall in Europa ist ein Wachsen des Nationalismus zu beobachten, auch bei uns, und das wird Europa verändern.“ Er betonte, wie wichtig es sei, den Dialog zwischen Ost und West auf allen Ebenen zu intensivieren: „Wir brauchen Kenntnis, Verständnis und Miteinander.“ Der Westen nehme häufig die Vielschichtigkeit von Osteuropa noch nicht sensibel genug wahr: „Es gibt unterschiedliche kulturellen Prägungen, mitunter ein anderes Geschichtsverständnis und dafür muss es ein Bewusstsein geben, damit ein gemeinsamer Austausch gelingen kann.“
Renovabis-Geschäftsführer Christian Hartl nannte Solidarität als grundlegendes Element für ein gemeinsames, versöhntes Europa: „Bei der gegenwärtig krisenhaften Situation ist es wichtig, das man beisammenbleibt – und ich habe den Eindruck, dass das auch den Bischöfen am Herzen liegt.“ In der Versöhnungsarbeit spielten immer noch die Zeit des Nationalsozialismus und des Kommunismus eine große Rolle, ebenso wie die Folgen der Transformationsprozesse in Osteuropa in den vergangenen Jahrzehnten.
Der Bischofsvikar aus dem Bistum Opole (Oppeln), Piotr Tarlinski, hob hervor, in Polen gingen die alten Feindbilder gegenüber Deutschland zurück: „Denn es geht nicht ohne Deutschland und wir wollen auch nicht ohne Deutschland.“ Das seien „keine Höflichkeiten, sondern Tatsachen“, an denen auch die Arbeit von Renovabis ihren Anteil habe. In Polen gebe es eine „europäische Aufgeschlossenheit“, und er sei sich sicher, dass diese sich auch durchsetzen werde.
Renovabis blickt in diesem Jahr auf sein 25-jähriges Gründungsjubiläum zurück. Das Osteuropahilfswerk wurde 1993 auf Anregung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) von den deutschen Bischöfen ins Leben gerufen. Seitdem hat es nach eigenen Angaben mit insgesamt 715 Millionen Euro rund 23.000 Projekte in 29 osteuropäischen Partnerländern gefördert.
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