Helfer mahnen Deutsche Bank zu menschenrechtlicher Sorgfalt
Menschenrechte ‐ Hilfsorganisationen werfen der Deutschen Bank Versäumnisse bei der Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten sowie Umweltstandards vor. Die Bank ignoriere „seit Jahren unsere Warnungen in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen im Rohstoffsektor“.
Aktualisiert: 23.05.2018
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Hilfsorganisationen werfen der Deutschen Bank Versäumnisse bei der Einhaltung menschenrechtlicher Sorgfaltspflichten sowie Umweltstandards vor. Die Bank ignoriere „seit Jahren unsere Warnungen in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen im Rohstoffsektor“, kritisierte die Bergbauexpertin des Entwicklungshilfswerks Misereor, Susanne Friess, am Mittwoch. Sie äußerte sich aus Anlass der Hauptversammlung der Deutschen Bank am Donnerstag in Frankfurt.
Der Bank fehlten ein „umfassender Ansatz“ zu diesem Thema und ein „für alle zugänglicher Beschwerdemechanismus“, so Friess weiter. Kathrin Petz von der Organisation urgewald erklärte, die Deutsche Bank finanziere etwa Konzerne, obwohl diese Rüstungsgüter an die Golf-Allianz lieferten, die seit drei Jahren im Jemen Krieg führe. Eine umfassende Rüstungsrichtlinie könnte Unternehmen, die in Kriegsgebiete liefern, von Kreditvergaben und Investitionen ausschließen, sagte die Expertin.
Auf der Hauptversammlung werden nach Angaben der Helfer auch Betroffene eines Dammbruchs in Brasilien vor zweieinhalb Jahren zu Wort kommen. 19 Menschen wurden dort durch die Verseuchung des Flusses Rio Doce mit giftigem Minenschlamm getötet. Die verantwortlichen Konzerne wurden laut einem Bericht der Organisation Facing Finance von der Deutschen Bank unterstützt.
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