Deutsch-Afrikanisches Bischofstreffen auf Madagaskar eröffnet
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Deutsche Bischofskonferenz

Deutsch-Afrikanisches Bischofstreffen auf Madagaskar eröffnet

Antananarivo ‐ Auf Madagaskar hat an diesem Mittwoch das VIII. Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen begonnen. Bis Sonntag kommen in der Hauptstadt Antananarivo Vertreter der Deutschen und Afrikanischen Bischofskonferenzen zusammen.

Erstellt: 23.05.2018
Aktualisiert: 15.11.2022
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Auf Madagaskar hat an diesem Mittwoch das VIII. Deutsch-Afrikanische Bischofstreffen begonnen. Bis Sonntag kommen in der Hauptstadt Antananarivo Vertreter der Deutschen und Afrikanischen Bischofskonferenzen zusammen, um über das Thema „Die ganzheitliche Entwicklung des Menschen“ zu diskutieren.

„Wie kann es uns gelingen, die Globalisierung zu gestalten, statt sie nur ertragen zu müssen?“, fragte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx zum Auftakt des Treffens. „Nicht nur die Starken und Leistungsfähigen, die sich in der globalen Wettbewerbswirtschaft behaupten können, sondern alle – ungeachtet ihrer Nationalität, ihrer Religionszugehörigkeit oder der wirtschaftlichen Verwertbarkeit ihrer Arbeit – sollen Teil der ökonomischen und sozialen Entwicklung werden und von ihr profitieren können“, so Kardinal Marx.

Die Bischöfe kämen nicht umhin, die mit der Globalisierung einhergehenden dynamischen Veränderungen von Kultur- und Glaubenswelten verstehen zu lernen. Auch sollten sie sich nicht wundern, wenn es in einer Weltkirche manchmal verschiedene Meinungen, auch Disput gebe. Diese seien wichtig und fruchtbar.

Erzbischof Mbilingi ging in seiner Eröffnungsansprache auf die Enzyklika Populorum progressio von Papst Paul VI. (1967) ein, in der erstmals das Konzept einer ganzheitlichen Entwicklung vorgelegt wurde. Er forderte eine kritische Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen und sozialen Probleme, die durch gegenläufige Entwicklungsparadigmen hervorgerufen seien: „Das blinde Vertrauen in die Regeln des Marktes trägt nicht zur Entwicklung des Menschen bei und fördert lediglich Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten. Wir brauchen ein gemeinsames Regelwerk, um unsere Mission für die integrale Entwicklung des Menschen umzusetzen. Als Kirche haben wir dazu einen Auftrag“, so Erzbischof Mbilingi.

Die Tradition Deutsch-Afrikanischer Bischofstreffen reicht in die 1980er Jahre zurück. Seitdem kommen deutsche und afrikanische Bischöfe in unregelmäßigen Abständen zusammen, um über Themen zu beraten, die die Ortskirchen gemeinsam betreffen. Zuletzt fand das Afrikanisch-Deutsche Bischofstreffen 2011 in München und Berlin zum Thema „Afrikanische Migration nach Europa“ statt. Bereits am Dienstag war Kardinal Marx mit Erzbischof Dr. Ludwig Schick, den Weihbischöfen aus Mainz, Aachen und Essen sowie Vertretern der katholischen Hilfswerke auf Madagaskar eingetroffen.

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