Missio fordert Asyl für Asia Bibi in Deutschland
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Missio fordert Asyl für Asia Bibi in Deutschland

Bedrängte Christen ‐ Missio Aachen fordert für die pakistanische Christin Asia Bibi Asyl in Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel solle sich bei der pakistanischen Regierung persönlich für die Freiheit, Sicherheit und Ausreisemöglichkeit der Katholikin einsetzen, so das Hilfswerk am Dienstag.

Erstellt: 06.11.2018
Aktualisiert: 06.11.2018
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Missio Aachen fordert für die pakistanische Christin Asia Bibi Asyl in Deutschland. Bundeskanzlerin Angela Merkel solle sich bei der pakistanischen Regierung persönlich für die Freiheit, Sicherheit und Ausreisemöglichkeit der Katholikin einsetzen, so das Hilfswerk am Dienstag. Bürgerinnen und Bürger seien dazu eingeladen, diese entsprechenden Forderungen in einer E-Mail- und Briefaktion an die Bundeskanzlerin vorzutragen.

Entsprechende Briefvorlagen würden auch an die Außenbeauftragte der Europäischen Union, Federica Mogherini, und den pakistanischen Botschafter in Deutschland, Jauhar Saleem, bereitgestellt.

Die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes Pakistans von vergangenen Mittwoch, das Todesurteil gegen Asia Bibi wegen angeblicher Blasphemie aufzuheben und sie in Freiheit zu entlassen, müsse von der pakistanischen Regierung garantiert bleiben, so das Hilfswerk. Bibi war 2009 wegen Gotteslästerung angeklagt und 2010 zum Tode verurteilt worden. In einem aufsehenerregenden Urteil sprach das Oberste Gericht Pakistans die Angeklagte überraschend frei, erbitterte Proteste waren die Folge. Die Regierung einigte sich daraufhin mit der islamistischen Tehreek-e-Labaik Pakistan (TLP) und anderen Gruppen auf einen Kompromiss, wonach eine Berufung gegen das Urteil möglich sein soll und Bibi das Land nicht verlassen darf. Bibi soll sich weiter im Gefängnis befinden.

Unterdessen bat laut dem Hilfswerk „Kirche in Not“ die Familie Asia Bibis Italiens Regierung um Hilfe für eine Ausreise und um Asyl. Der Anwalt der Familie, Saif ul-Malook, der selbst Muslim ist, verließ Pakistan vergangenen Freitag aus Furcht vor Übergriffen. Der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ sagte der Jurist, er räume einer Neueröffnung des Verfahrens keine großen Chancen ein. Allerdings fürchte er um die Sicherheit der Familie Asia Bibis sowie um die seiner eigenen.

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