
Missio beklagt Gewalt gegen Frauen im Kongo
Frauen ‐ Missio München beklagt eine „dramatische Gewalt“ gegen Frauen im Kongo. „Vergewaltigungen und Folter werden in dem Land gezielt als Mittel der Kriegsführung genutzt“, erklärte Missio-Präsident Wolfgang Huber anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen an diesem Sonntag.
Aktualisiert: 22.11.2018
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Missio München beklagt eine „dramatische Gewalt“ gegen Frauen im Kongo. „Vergewaltigungen und Folter werden in dem Land gezielt als Mittel der Kriegsführung genutzt“, erklärte Missio-Präsident Wolfgang Huber anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen an diesem Sonntag.
Da die meisten Täter aus dem Militär oder von der Polizei stammten, gebe es kaum Hilfsangebote, „geschweige denn eine juristische Verfolgung der Grausamkeiten, die Frauen und Mädchen angetan werden“.
Nach Angaben der Missio-Projektpartnerin Therese Mema Mapenzi verschlimmert der seit 20 Jahren herrschende Konflikt in den Kivu-Provinzen die Lage der Frauen. Fast jede zweite Frau in dieser Region werde in ihrem Leben Opfer sexueller Gewalt. Hinzu kämen kulturelle Praktiken und diskriminierende Gesetze: Häusliche Gewalt gelte als private Angelegenheit. Betroffene Frauen und ihre Kinder würden häufig von ihren Familien verstoßen und innerhalb der Dorfgemeinschaft ausgeschlossen.
Gewalt gegen Frauen gilt auch in Spanien als großes Problem. Bis November dieses Jahres starben 43 Frauen aufgrund von Misshandlungen durch ehemalige oder gegenwärtige Lebenspartner. Seit 2013 kamen 971 Frauen so zu Tode. Maria Carmen Ramirez von der Presseabteilung der Spanischen Bischofskonferenz verweist auf 102 regionale Hilfsstellen und Programme für Frauen in Not. Eine geschlossene Kampagne gegen häusliche Gewalt der spanischen Kirche gebe es aber nicht. Rund 22.300 Frauen hätten durch das vorhandene Angebot Hilfe, Aufnahme, Begleitung, psychologische und juristische Unterstützung erhalten.
Ein verstärktes Engagement von Bund und Ländern gegen Gewalt an Frauen in Deutschland fordert der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). „Es ist erschreckend, dass zahlreiche Frauen in unserem Land täglich körperliche, sexuelle und seelische Gewalt erfahren, insbesondere durch (Ex-)Partner im persönlichen oder beruflichen Umfeld“, sagte KDFB-Präsidentin Maria Flachsbarth in Köln. Es sei die Pflicht von Bund und Ländern, sich im Rahmen der Istanbul-Konvention zur Bekämpfung jeglicher Formen der Gewalt gegen Frauen verstärkt zu engagieren.
Um geschlechterspezifische Gewalt zu beenden, sei zudem eine gemeinsame Anstrengung der gesamten Gesellschaft erforderlich, ergänzte die Organisation. Frauen jeden Alters, aus allen Schichten sowie mit und ohne Migrationshintergrund seien dazu aufgerufen, im Fall von häuslicher oder sexueller Gewalt Hilfe bei dem kostenfreien Telefonangebot „Gewalt gegen Frauen“ zu suchen.
In Deutschland starben 2017 nach Angaben von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) 147 Frauen aufgrund von häuslicher Gewalt. Damit sei häufiger als jeden dritten Tag eine Frau in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet worden. Giffey hatte am Dienstag den Ausbau von Hilfseinrichtungen für Frauen angekündigt. Derzeit könnten die bestehenden 350 Frauenhäuser und die 600 Fachberatungsstellen jährlich rund 300.000 Frauen mit ihren Kindern versorgen.
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