Experte: Menschenrechte in tiefster Krise seit 1945
Menschenrechte ‐ Die Menschenrechte sind nach Einschätzung des international renommierten Wiener Völkerrechtlers Manfred Nowak derzeit bedroht wie noch nie seit 1945.
Aktualisiert: 06.12.2018
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Die Menschenrechte sind nach Einschätzung des international renommierten Wiener Völkerrechtlers Manfred Nowak derzeit bedroht wie noch nie seit 1945. „Wir befinden uns in der tiefsten Krise von Menschenrechten, Demokratie und Rechtsstaat seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs“, sagte der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Folter dem Portal „Vatican News“.
Verletzt worden seien Menschenrechte auch in den vergangenen Jahrzehnten; „aber jetzt werden sie zum Teil in ihrer Basis in Frage gestellt“, warnte der Experte kurz vor dem 70. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (10. Dezember) und mit Blick auf die aktuelle Debatte um den UN-Migrationspakt.
In Reaktion auf die leidvollen Erfahrungen zweier Weltkriege, der schweren Wirtschaftskrise in den 1930er Jahren und dem Aufstieg des Faschismus bis hin zum Holocaust seien nach 1945 Organisationen wie die Vereinten Nationen, die EU, Europarat und viele andere Institutionen gegründet worden, erinnerte der Experte.
„Freiheit von Krieg und Gewalt, Freiheit von Not und Armut auf der Basis der Würde und der Menschenrechte – das sind die wesentlichen Ziele der Vereinten Nationen, aber auch anderer Organisationen“, sagte Nowak. „Wichtiger denn je“ sei nun, „dass wir die Ideen und Ziele von Menschenrechten und Demokratie in die Hirne, aber auch in die Herzen der Menschen pflanzen“, so der Experte.
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