Maroniten wollen christlich-drusische Versöhnung fördern
Interreligiöser Dialog ‐ Maroniten im Libanon haben ihr Engagement für die Stabilisierung der christlich-drusischen Versöhnung betont. Bkerke werde „keine Mühen scheuen“, jegliche Versuche der Destabilisierung zu stoppen, zitiert die Zeitung „Naharnet“ einen Vertreter des maronitischen Patriarchats.
Aktualisiert: 17.02.2023
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Maroniten im Libanon haben ihr Engagement für die Stabilisierung der christlich-drusischen Versöhnung betont. Bkerke werde „keine Mühen scheuen“, jegliche Versuche der Destabilisierung zu stoppen, zitiert die Zeitung „Naharnet“ (Donnerstag) einen Vertreter des maronitischen Patriarchats. Jeder Defekt in einer der Regionen betreffe den Libanon im Kern, so der nicht näher benannte Kirchenvertreter. Das Land brauche „heute mehr denn je“ nationale Einheit und Verständigung zwischen allen Libanesen.
Am Sonntag war laut libanesischen Medienberichten ein Konvoi des Drusenführers Walid Dschumblat (69) in der libanesischen Stadt Aley am Mount Libanon unter Beschuss geraten. Dabei wurden zwei Vertraute Dschumblats getötet. Der Führer der Sozialistischen Fortschrittspartei des Libanon (PSP) machte den maronitischen Politiker Dschebran Bassil von der Freien Patriotischen Bewegung und dessen „provokative politische Rhetorik“ für die Tat mitverantwortlich.
Beobachter befürchten, dass die Spannungen die historische Versöhnung zwischen Christen und Drusen im Libanon von 2001 erschüttern könnte. Für die Versöhnung hatte sich besonders der im Mai gestorbene emeritierte Patriarch der Maroniten, Kardinal Nasrallah Sfeir, eingesetzt.
Die Maroniten sind die größte christliche Gemeinschaft im Libanon. Sie stehen in Einheit mit dem Papst in Rom, haben aber eine eigene Liturgie in altsyrischer Sprache. Weltweit gibt es rund drei Millionen Maroniten. Zu ihrer Zahl im Libanon fehlen verlässliche Quellen; die Schätzungen schwanken stark: zwischen 21 Prozent und 40 Prozent der Gesamtbevölkerung. Nach einer Übereinkunft bei der libanesischen Unabhängigkeit 1943 stellen die Maroniten stets den Staatspräsidenten.
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