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Afrikanische Staaten wegen Coronavirus im Notstand

Afrika ‐ Aufgrund der steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus kommt es in immer mehr afrikanischen Staaten zu Ausgangssperren und der Ausrufung des Notstandes.

Erstellt: 28.03.2020
Aktualisiert: 25.03.2020
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Aufgrund der steigenden Infektionszahlen mit dem Coronavirus kommt es in immer mehr afrikanischen Staaten zu Ausgangssperren und der Ausrufung des Notstandes. Unter einer kompletten Ausgangssperre steht seit Sonntag das ostafrikanische Ruanda, wo es nach Informationen der Johns Hopkins Universität mit Stand von Mittwoch 40 Fälle gibt. Im Vergleich zu Montag hat sich die Zahl demnach verdoppelt.

In der Nacht zu Dienstag hatte der Senegal angekündigt, eine Ausgangssperre zwischen 20 und 6 Uhr zu verhängen und den Notstand auszurufen. Nach Informationen der Johns Hopkins Universität gibt es 99 bestätigte Fälle. Auch in der Elfenbeinküste gilt ab sofort der Notstand, wie die Regierung unter anderem per Twitter bekannt gegeben hat. In Nigeria sind seit der Nacht zu Dienstag alle internationalen Flüge annulliert und die Landgrenzen geschlossen worden.

Staatsangestellte in den Städten Abuja und Lagos sollen von zu Hause arbeiten. Wie die Maßnahmen umgesetzt und kontrolliert werden, ist bisher unklar.

In Benin kündigte Präsident Patrice Talon am Montagabend an, dass Sicherheitskräfte überwachen werden, wie sich die Bevölkerung verhält. Ausgangssperren gibt es vorerst nicht, jedoch sollen Kontakte auf ein Minimum reduziert werden.

Unklar ist trotz Zusagen der Regierungen, Nothilfefonds einzurichten, außerdem, wie Einkommenseinbußen aufgefangen werden. In Westafrika ist die Mehrheit der Bevölkerung nicht angestellt, sondern arbeitet im informellen Sektor. Staatliche Sozialsysteme, die Verluste auffangen, gibt es so gut wie nicht.

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