Sternsinger:Corona bringt Kinder in Entwicklungsländern in Gefahr
Corona-Pandemie ‐ Zwar erkrankten Kinder und Jugendliche nach bisherigen Erfahrungen deutlich seltener an dem Virus, aber in den armen Ländern des Südens seien viele Kinder mangelernährt, so eine Expertin.
Aktualisiert: 26.07.2022
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Mädchen und Jungen in Afrika, Asien und Lateinamerika drohen nach Ansicht von Experten große Gefahren infolge der Corona-Pandemie. Zwar erkrankten Kinder und Jugendliche nach bisherigen Erfahrungen deutlich seltener an dem Virus, erläuterte Gesundheitsexpertin Bärbel Breyhan vom Kindermissionswerk "Die Sternsinger" am Donnerstag in Aachen. Aber in den armen Ländern des Südens seien viele Kinder mangelernährt und hätten einer Infektion daher weniger entgegenzusetzen.
„Große Sorgen bereiten uns und unseren Partnern auch die Länder, die stark von der Aids-Epidemie betroffen waren", so Breyhan weiter. Viele Kinder hätten dadurch ihre Eltern verloren. „Jetzt bedroht das Coronavirus die Großeltern, die sich häufig seither um die Kinder kümmern. Die Gefahr steigt, dass die Kinder im schlimmsten Fall ein zweites Mal ihre wichtigsten Bezugspersonen verlieren.“
Der Druck, der auf der Wirtschaft und den Gesundheitssystemen in den betreffenden Ländern laste sei enorm hoch, sagte Breyhan. In der Folge beobachte man immer wieder eine Zunahme von Gewalt gegen Kinder, weil etwa Eltern um ihre Jobs bangten oder gar kein Einkommen mehr hätten.
Schulschließungen in Entwicklungsländern brächten weitere Probleme mit sich, so die Expertin des Kindermissionswerks. „Zum einen fällt für die Mädchen und Jungen das Schulessen, und damit häufig die einzige Möglichkeit, am Tag etwas Warmes zu essen, weg.“ Zum anderen bestehe die Gefahr, dass insbesondere ältere Mädchen, die jetzt im Haushalt mithelfen müssten, am Ende der Krise nicht wieder in die Schule zu gingen, sondern stattdessen weiter zu Hause zu arbeiteten.
© Text: KNA