
Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 30.04.2020
Corona-Pandemie ‐ Die Seligsprechung von Polens Ex-Primas muss weiter warten, UN-Menschenrechtskommissarin Bachelet ist besorgt über die politische Übergangsphase im Sudan und der Peterspfennig wird später gesammelt. Die Corona-Kurznachrichten im Überblick.
Aktualisiert: 28.04.2020
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Seligsprechung von Polens Ex-Primas wegen Corona verschoben
Wegen der Corona-Pandemie verschiebt die katholische Kirche die für 7. Juni geplante Seligsprechung des früheren polnischen Primas Kardinal Stefan Wyszynski (1901-1981) auf unbestimmte Zeit. Der Vatikan habe dem zugestimmt, sagte der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz (Dienstag). Ein neuer Termin sei offen. Die Sicherheit der Menschen müsse Vorrang haben.
Wyszynski wird in Polen als „Primas des Jahrtausends" verehrt. Polens Bischöfe hatten die Katholiken seit Monaten landesweit mit Gebeten und Erinnerungen auf dessen Seligsprechung in Warschau vorbereitet.
Zur Eindämmung der Pandemie sind in Polen seit März Massenveranstaltungen verboten. Religiöse Feiern sind nur unter massiven Auflagen erlaubt. In Polen haben sich nach Angaben des Gesundheitsministeriums (Dienstagmittag) bislang knapp 13.000 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. 570 Corona-Patienten seien gestorben.
© Text: KNA
ELN-Guerilla in Kolumbien beendet Corona-Waffenstillstand
Die marxistische Guerilla-Organisation ELN in Kolumbien hat für Donnerstag das Ende ihres einseitig wegen der Corona-Pandemie verhängten Waffenstillstandes angekündigt. In einer am Montag (Ortszeit) verbreiteten Stellungnahme, aus der die Zeitung „El Tiempo“ zitiert, kritisierte die ELN den rechtskonservativen Präsidenten Ivan Duque, der weder auf die Initiative noch auf die Vorschläge der Guerilla geantwortet habe.
Ende März hatte die ELN-Guerilla einen einseitigen Waffenstillstand verkündet. Die katholische Kirche nannte diese Entscheidung ein Zeichen der Hoffnung für das kolumbianische Volk. Zugleich rief die Bischofskonferenz alle weiteren bewaffneten Gruppen auf, angesichts der Bedrohung durch das Coronavirus jegliche Gewalt einzustellen.
Die Ankündigung ihrer Waffenruhe verband die ELN mit der Forderung an Präsident Duque, die auf Eis gelegten Friedensgespräche in der kubanischen Hauptstadt Havanna im April wieder aufzunehmen, um einen bilateralen Waffenstillstand zu verhandeln. Vergangene Woche hatte die ELN laut dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz drei Geiseln freigelassen. Wegen des Waffenstillstandes kam es seit über 40 Tagen zu keinen Kampfhandlungen mehr zwischen Armee und Guerilla, die längste Kampfpause seit über zwölf Jahren.
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Bachelet: Corona gefährdet politische Übergangsphase im Sudan
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat sich besorgt über die aktuelle Lage im Sudan geäußert. Das Land brauche schnell „helfende Hände“ in Form von Gebern, damit es nicht zu Leid und politischen Verwerfungen komme, sagte sie am Dienstag in Genf.
Der Sudan befindet sich seit der Absetzung von Langzeitherrscher Omar al-Bashir im April 2019 in einer Übergangsphase. Zuvor war der autoritäre Herrscher knapp 30 Jahre an der Macht. Ohne Hilfe könnten Versprechen wie wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden nicht eingehalten werden, hieß es. Der Ausbruch von Corona mit aktuell 275 Fällen zeige nun, wie schwach das Gesundheitssystem ist, mahnte Bachelet. Es mangele vor allem an Ausrüstung und Schutzkleidung. Ändere sich das nicht, könne das Land in politische Instabilität zurückfallen, politische Konflikte könnten aufbrechen, so die UN-Hochkommissarin.
Bereits Anfang April hatte der sudanesische Premierminister Abdalla Hamdok in einem Brief an die Vereinten Nationen betont, dass Covid-19 Wirtschaft, Gesundheitssystem und Gesellschaft vor große Herausforderungen stelle. Finanzielle und technische Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie seien notwendig.
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Vatikan verschiebt Spendensammlung wegen Corona-Krise
Wegen der Corona-Krise verschiebt der Vatikan die Sammlung des sogenannten Peterspfennigs auf den Herbst. Statt am 29. Juni, dem Fest der Apostel Petrus und Paulus, soll die weltweite Kollekte nunmehr am Gedenktag des heiligen Franz von Assisi am 4. Oktober stattfinden, wie das vatikanische Presseamt am Mittwoch mitteilte.
Der Peterspfennig ist eine wesentliche Einnahmequelle für den Heiligen Stuhl. Nach Vatikanangaben wird er für humanitäre Zwecke sowie für allgemeine Aufgaben der Kirchenleitung verwandt. Zuletzt veröffentlichte Zahlen gaben das Spendenvolumen 2017 mit 63 Millionen Euro an; davon flossen 24 Millionen in karitative Projekte.
Jüngere Anfragen nach den Kollektenerträgen und ihrer Verwendung ließ der Vatikan unbeantwortet. Im Herbst berichteten unterschiedliche Medien, Einnahmen aus dem Peterspfennig seien unter anderem in eine Immobilieninvestition in London geflossen.
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