
Hilfswerke: Spendenbereitschaft auch in Corona-Zeiten stabil
Hilfswerke ‐ Kirchliche Hilfswerke verzeichnen bei der Spendenbereitschaft in Corona-Zeiten durch private Online-Überweisungen bislang keine nennenswerten Rückgänge. Die Absage traditioneller Kollekten wiegt aber schwer.
Aktualisiert: 15.06.2020
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Kirchliche Hilfswerke verzeichnen bei der Spendenbereitschaft in Corona-Zeiten durch private Online-Überweisungen bislang keine nennenswerten Rückgänge. Unabhängig davon ist die Fastenaktion von Misereor durch die Pandemie stark betroffen. Ein Grund: Wegen des coronabedingten Ausfalls von Gottesdiensten mit Publikumsbeteiligung musste die traditionelle Kollekte in den Kirchengemeinden entfallen.
Eine Sprecherin von Caritas International sprach am Freitag in Freiburg auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) von einem „aktuell guten Spendenstand“. Einen Einbruch bei den Überweisungen von privaten Haushalten habe es während der Pandemie nicht gegeben. Die Sprecherin zeigte sich dankbar für „diese Solidarität in Zeiten, in denen viele Menschen um ihr eigenes Wohl bangen“.
Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt verzeichnet laut eigenen Angaben einen positiven Trend bei den Spenden für dieses Frühjahr. Die Corona-Pandemie habe viele Menschen offenbar zusätzlich motiviert, Geld für Projekte in Entwicklungsländern zu geben, so eine Sprecherin. „Die Berichte über die wirtschaftliche Not nach den Lockdowns in verschiedenen Ländern haben viele Leute berührt.“
„Trend der Solidarität“
Das Hilfswerk Missio Aachen äußerte sich ebenfalls dankbar für die Unterstützung in Zeiten von Corona. Allerdings liege noch keine Gesamtübersicht der Spendeneingänge vor, sagte ein Sprecher. Das Thema Corona werde auch im Rahmen der missio-Kampagne zum Monat der Weltmission im Oktober eine Rolle spielen.
Bei der Misereor-Fastenaktion kamen nach bisherigem Stand sechs Millionen Euro zusammen – das wären vier Millionen Euro weniger als im Jahr davor. Zugleich betonten die Verantwortlichen, dass Misereor weiterhin viel Solidarität für die von der Corona-Krise besonders betroffenen Bewohner Afrikas, Asiens und Lateinamerikas erfahre. Die Spendenbereitschaft in den vergangenen drei Monaten sei groß gewesen. Bei aller Sorge, ob dieser „Trend der Solidarität“ stabil bleibe, sei das ein positives Zeichen.
© Text: KNA