Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 26.10.2020.
Corona-Pandemie ‐ Palästina verzeichnet Corona-bedingt steigende Arbeitslosenzahlen, auf den Philippinen werden Weihnachtsfeiern gestrichen und in Rom muss ein Exorzisten-Kurs ausfallen. Die Kurzmeldungen.
Aktualisiert: 22.10.2020
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Palästina verzeichnet Corona-bedingt steigende Arbeitslosenzahlen, auf den Philippinen werden Weihnachtsfeiern gestrichen und in Rom muss ein Exorzisten-Kurs ausfallen. Die Kurzmeldungen.
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Polen: Bischof stirbt nach Corona-Infektion Palästina: Mehr Arbeitslose und Arme durch Corona Philippinen: Weihnachtsfeiern fallen aus Vatikan: Exorzisten-Kurz wegen Corona abgesagt Jordanien: Freitägliche Ausgangssperre verhängt Wales: Erzbischof enttäuscht über neue Kirchenschließungen<a id="polen" name="polen"></a>Polnischer Bischof stirbt nach Corona-Infektion
In Polen ist erstmals ein katholischer Bischof an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Nach Kirchenangaben starb der emeritierte Gnesener Weihbischof Bogdan Wojtus am Dienstag im Alter von 83 Jahren in einem Krankenhaus, in das er am Samstag gebracht worden war. Polens Primas und Erzbischof von Gnesen (Gniezno), Wojciech Polak, würdigte ihn als fromm, bescheiden, extrem fleißig und freundlich zu allen.
Zugleich erinnerte er daran, dass Wojtus einst das Priesterseminar des Erzbistums geleitet habe: "Er war mein Rektor und Meister. Er lehrte uns, dass die Quelle und Stärke des priesterlichen Dienstes die Liebe zu Gott und zum Menschen ist." Von 1988 bis 2012 war Wojtus Weihbischof in Gnesen.
In Polen waren in den vergangenen zehn Tagen zwölf weitere katholische Bischöfe positiv auf das Virus SARS-CoV-2 getestet worden. Unter ihnen ist auch der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki. Sie befinden sich in häuslicher Quarantäne. Am 8. Oktober war das ehemalige Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Kirche Polens, Bischof Jan Szarek, im Alter von 84 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Von 1993 bis 2001 war er Präsident des Polnischen Ökumenischen Rats.
© Text: KNA
<a id="palaestina" name="palaestina"></a>Palästina: Mehr Arbeitslose und Arme durch Corona
Die Palästinensischen Autonomiegebiete leiden stark unter den wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Seither stiegen Arbeitslosenrate und Armut und sank die Zahl der am Schulunterricht teilnehmenden Kinder, wie aus jüngsten Zahlen des palästinensischen Statistikbüros PCBS (Dienstagabend) hervorgeht.
Die Zahl der Arbeitnehmer sank demnach im zweiten Quartal 2020 von einer Million auf 889.000. Insgesamt stieg die Arbeitslosenrate auf 27 Prozent - 49 Prozent im Gazastreifen und 15 Prozent im Westjordanland. Während des Lockdown verloren demnach 17 Prozent der Hauptverdiener ihre Arbeit; insgesamt 52 Prozent der Hauptverdiener erhielten kein Gehalt und weitere 25 Prozent nur Teile ihres Gehalts. In 42 Prozent der palästinensischen Haushalte sank das monatliche Einkommen um die Hälfte oder mehr im Vergleich zum Februar 2019.
Den wirtschaftlichen Verlust 2020 im Vergleich zum Vorjahr beziffert das PCBS mit umgerechnet 2,1 Milliarden Euro. Das Bruttoinlandsprodukt wird laut Schätzungen um 15,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sinken. Der geschätzte Verlust im Tourismussektor liege bei umgerechnet 850 Millionen Euro.
Deutliche Auswirkungen der Pandemie verzeichnet das Statistikbüro auch im Bereich schulischer Bildung. Demnach sank während des Lockdown die Teilnahme von Schülern im Alter von 6 bis 18 Jahren an Fernunterricht auf 51 Prozent. 49 Prozent der Haushalte machten fehlende Internetzugänge für die Nichtteilnahme am Unterricht verantwortlich. Von den am Fernunterricht teilnehmenden Haushalten bewerteten 40 Prozent die Erfahrung als negativ und ineffizient.
© Text: KNA
<a id="philippinen" name="philippinen"></a>Wegen Corona keine Weihnachtsfeiern in Manila
In der Region Manila dürfen in der anhaltenden Corona-Pandemie keine Weihnachtsfeiern stattfinden. Die Bürgermeister der 16 Städte umfassenden Metropolregion mit 13 Millionen Einwohnern hätten angesichts der noch immer täglich im dreistelligen Bereich zunehmenden Corona-Fallzahlen dem Verbot von Weihnachtsfeiern zugestimmt, zitieren philippinische Medien (Mittwoch) Innenminister Eduardo Ano.
Schon im September hatten die Behörden zusammen mit den Kirchen die Schließung der Friedhöfe zu Allerheiligen und Allerseelen angeordnet. Zu den "Undas" genannten Feiertagen besuchen in der Region mehr als eine halbe Million Menschen traditionell die Friedhöfe.
Aktuell sind auf den Philippinen mehr als 360.000 Corona-Fälle gemeldet, davon die Hälfte in der Region Manila. Landesweit sind mehr als 6.600 Menschen an der Virusinfektion gestorben. Die katholisch geprägten Philippinen und Indonesien sind die am stärksten von der Pandemie betroffenen Länder Südostasiens.
© Text: KNA
<a id="vatikan" name="vatikan"></a>Exorzisten-Kurs in Rom wegen Corona-Pandemie abgesagt
Ein für Ende Oktober in Rom geplanter Kurs in Teufelsaustreibung ist wegen der angespannten Corona-Lage abgesagt worden. Das Exorzismus-Seminar für Priester und Laien hätte an der Päpstlichen Universität Regina Apostolorum stattfinden sollen. In einer Mitteilung der Veranstalter hieß es nun, man hoffe auf einen neuen Termin im kommenden Frühjahr.
Unter Exorzismus wird die rituelle Vertreibung böser Mächte und Geister aus Personen, Lebewesen oder Gegenständen verstanden. Solche Praktiken gibt es in allen Kulturen. Sie sollen der ganzheitlichen Reinigung und Heilung dienen. Das Wort stammt ab vom griechischen Begriff "exorkizein" und bedeutet "wegbeschwören". Die katholische Kirche versteht unter dem Begriff eine Bitte an Gott, den Menschen von der Macht des Bösen zu befreien.
© Text: KNA
<a id="jordanien" name="jordanien"></a>Jordanien verhängt freitägliche Ausgangssperre
Jom al-Dschuma'a, Tag der Zusammenkunft, lautet der arabische Name für Freitag. Genau das, die Zusammenkunft, wird nach einer jüngsten Anordnung des jordanischen Ministerpräsidenten Bischer Al Khasawneh in Jordanien bis Jahresende nicht mehr erlaubt sein, wie die Tageszeitung "Jordan Times" (Mittwoch) berichtete. Beginnend ab 23. Oktober gilt in dem Land mit einer muslimischen Bevölkerungsmehrheit von 97 Prozent jeweils freitags eine 24-stündige Ausgangssperre.
Wiederholt hatte Jordanien seit Beginn der Pandemie zu drastischen Mitteln wie Ausgangssperren und Lockdown gegriffen, um die Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Mit der Aussetzung von Freitagsgebeten steht das haschemitische Königreich weltweit nicht allein da. In zahlreichen arabischen Ländern wie Saudi-Arabien, Ägypten, den palästinensischen Gebieten sowie in muslimischen Ländern Südostasiens blieben zeitweise die Moscheen geschlossen.
Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) riet im Frühjahr von der Teilnahme vom Freitagsgebet in Moscheen ab. Mit seinen strikten Langzeitmaßnahmen sticht Jordanien jedoch in der muslimischen Welt als Präzedenzfall hervor.
Der Freitag gleicht in seiner Bedeutung für Muslime dem Schabbat für Juden und dem Sonntag für Christen. Das gemeinschaftliche Gebet in Moscheen am Freitag gilt männlichen Muslimen als verpflichtend, für Frauen ist es erwünscht.
Die Ausgangssperre an Freitagen ist nur eine Maßnahme der Jordanier gegen das Virus, wenngleich die härteste im Reigen. An anderen Wochentagen dürfen sich Jordanier immerhin von morgens sechs Uhr bis abends elf Uhr frei bewegen. Läden müssen jeweils schon eine Stunde früher, um zehn Uhr abends, schließen. Restaurants sollen mit halber Kraft und maximal sechs Gästen pro Tisch bewirten dürfen, während Bildungseinrichtungen das erste Halbjahr im Fernunterricht fortsetzen sollen.
© Text: Andrea Krogmann/KNA
<a id="wales" name="wales"></a>Waliser Erzbischof enttäuscht über erneute Kirchenschließung
Der katholische Erzbischof von Cardiff, George Stack, äußert sich enttäuscht über die erneute coronabedingte Schließung der Kirchen in Wales. "Seit der Wiedereröffnung am Ende der ersten Sperre waren unsere Kirchen Orte der Sicherheit, der Ruhe und des Friedens, die in diesen turbulenten Tagen so dringend benötigt wurden", sagte Stack (Donnerstag) in Cardiff. Die neuen Beschränkungen beginnen an diesem Freitag und dauern bis mindestens 9. November. Demnach müssen die Kirchen an drei Wochenenden ihre Pforten schließen. Nach Irland setzt nun auch Wales öffentliche Gottesdienste aus. Kirchen in Wales könnten weiter Lebensmittelausgaben betreiben und auch Online-Messen ohne Gemeinde anbieten.
Der Erzbischof lobte die Disziplin der Kirchgänger. Sie seien "vorbildlich bei der Einhaltung sozialer Distanzierungsmaßnahmen, Gesundheits- und Sicherheitsanforderungen sowie Tracking-Verfahren". Stack betonte: "Ungeachtet der Auswirkungen des Live-Streamings von Messen und anderen Gottesdiensten in den vergangenen Monaten ist es das Herzstück unseres religiösen Lebens, uns zu versammeln, um die Messe zu feiern und Gott als Gemeinschaft im Glauben anzubeten." Für die vergangenen Monaten machte er eine "schmerzhafte eucharistische Hungersnot" aus.
Er sagte, die katholische Kirche arbeite weiter mit der walisischen Regierung zusammen, um zu prüfen, ob die Kirchen in den nächsten zwei Wochen zu bestimmten Zeiten für private Gebete geöffnet bleiben könnten. Ein Teil dieses Gebets werde "sicher sein, dass die neuerlichen strengeren Schutzmaßnahmen ihren Zweck erfüllen". In England hingegen bleiben die Kirchen laut Mitteilung vorerst offen, unabhängig davon, ob sich ein Gebiet in der ersten, zweiten oder dritten Corona-Sperrstufe befindet.
© Text: KNA