„Die Länder der Einen Welt nicht aus dem Blick verlieren!“

Weltmissionssonntag ‐ Unter erschwerten Corona-Bedingungen haben das katholische Hilfswerk Missio München und die Diözese Passau den Sonntag der Weltmission - den bundes­weiten Höhepunkt und Abschluss des Monats der Weltmission - gefeiert.

Erstellt: 25.10.2020
Aktualisiert: 23.10.2020
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Unter erschwerten Corona-Bedingungen haben das katholische Hilfswerk Missio München und die Diözese Passau den Sonntag der Weltmission - den bundes­weiten Höhepunkt und Abschluss des Monats der Weltmission - gefeiert. Gemeinsam mit dem Passauer Bischof Stefan Oster SDB zelebrierten Bischof Jonas Dembelé aus Kayes in Mali und Missio-Präsident Monsignore Wolfgang Huber den Festgottesdienst im Passauer Dom. Im Mittelpunkt der Aktionen rund um die größte Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit stand in diesem Jahr das Leitwort „Selig, die Frieden stiften - Solidarisch für Frieden und Zusammen­halt“ sowie die Region Westafrika.

Bischof Oster sagte mit Blick auf seine Erfahrungen im Senegal Anfang dieses Jahres: „Es sind aktuell düstere Wolken, die über diesen Ländern Afrikas aufziehen.“ Umso wichtiger sei die Arbeit, die Missio gemeinsam mit der Kirche dort vor Ort leistet. „Dort habe ich den Eindruck gewonnen: Das, was die Christen dort tun, wird geschätzt und angenommen und ist wenigstens für einige Menschen ein echter Glückstreffer für ein gelingendes Leben.“

„Gerade in diesen schwierigen Zeiten der Pandemie ist es wichtiger denn je, dass wir zusammenhalten, auch über Kontinente hinweg. Wir dürfen die Länder der Einen Welt nicht aus dem Blick verlieren“, betonte Missio-Präsident Monsignore Huber anlässlich des Sonntags der Weltmission. „Gerade am Beispiel Westafrika und den aktuellen Terror-Entwicklungen in Mali, Niger und Burkina Faso zeigt sich, dass unsere Welt kaum etwas so sehr braucht wie Baumeister des Friedens. Lassen Sie uns gemeinsam alles tun, um gemeinsam die Zukunft zu gestalten.“

Bischof Dembelé bekräftigte: „Die Krise, in der sich Mali befindet, ist inzwischen eine internationale Krise geworden. Deshalb kann sie auch nur mit einer gemeinsamen Anstrengung gelöst werden. Der Terrorismus ernährt sich von Armut – wenn die Menschen keine andere Perspektive haben, schließen sie sich den Terroristen an. Der Kampf gegen die Armut ist ein Schlüssel für eine friedliche Zukunft.“

Gastgeber der zentralen Feierlichkeiten im Monat der Weltmission war in diesem Jahr das Bistum Passau. Wegen der besonderen weltweiten Corona-Situation nahmen in diesem Jahr die Gäste aus der Schwerpunktregion Mali, Niger und Burkina Faso meist virtuell an den Missio-Veranstal­tungen und Online-Live-Talks (zu sehen unter https://www.facebook.com/missioinmuenchen) teil. Bischof Jonas Dembelé aus Mali reiste allerdings Anfang Oktober persönlich von Bamako nach München und besuchte nach negativen Corona-Tests und den bestehenden Quarantäne-Bestimmungen die bayerischen (Erz-)Diözesen und berichtete von der schwierigen Situation in seiner Heimat.

Nach dem Festgottesdienst im Passauer Dom war ein Gastvortrag des Fraktionsvorsitzenden der Europäischen Volkspartei im EU-Parlament, Manfred Weber, zum Thema „The European way of life – die Welt zu einem besseren Ort machen“ geplant. Wegen des Kontakts mit einer positiv auf das Coronavirus getesteten Person musste sich Manfred Weber allerdings in Quarantäne begeben und seine Teilnahme absagen.

© Text: Missio