Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 11.11.2020.

Pandemie ‐ Frankreichs Bischöfe scheitern mit einer Klage gegen Corona-Beschränkungen, die WHO lobt Afrikas Einfallsreichtum im Kampf gegen Covid-19 und Ärzte ohne Grenzen stuft die Lage in Mosambik als „bedrohlich“ ein. Der Überblick

Erstellt: 11.11.2020
Aktualisiert: 10.11.2020
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Frankreichs Bischöfe scheitern mit einer Klage gegen Corona-Beschränkungen, die WHO lobt Afrikas Einfallsreichtum im Kampf gegen Covid-19 und Ärzte ohne Grenzen stuft die Lage in Mosambik als „bedrohlich“ ein. Der Überblick.

Übersicht

Frankreich: Bischöfe scheitern mit Klage gegen Gottesdienstbeschränkungen Afrika: WHO lobt Einfallsreichtum im Kampf gegen Corona Mosambik: Ärztehilfswerk nennt Lage in Mosambik bedrohlich Serbien: Patriarch Irinej mit Coronavirus infiziert Ukraine: Präsident Selenskij positiv auf das Coronavirus getestet Italien: Mailand nutzt Pfarreien als Grippe-Impfzentren

<a id="frankreich" name="frankreich"></a>Frankreichs Bischöfe scheitern mit Klage gegen Gottesdienstbeschränkungen

Das oberste Verwaltungsgericht hat einen Einspruch französischer Bischöfe gegen die landesweite Aussetzung von Gottesdiensten in der grassierenden Corona-Pandemie abgewiesen. Aus rein präventiven Erwägungen, wie es am Wochenende hieß. Die Gefahrenlage sei derzeit einfach zu groß – und seit dem Sommer sei das Land zu wenig den Hygienevorschriften und -ratschlägen gefolgt. Auch in den Kirchen nicht.

Mehr als 1,8 Millionen Covid-19-Infektionen hat Frankreich bislang verzeichnet; Rang vier im weltweiten Vergleich nach den USA, Indien und Brasilien. Rund 125.000 Neuinfektionen kommen derzeit täglich dazu. Mehr als 40.000 Franzosen sind in Zusammenhang mit dem Virus gestorben.

Die Regierung von Staatspräsident Emmanuel Macron hat daher drastische Maßnahmen ergriffen: Weite Teile des öffentlichen Lebens liegen erneut brach. Betroffen sind auch öffentliche Gottesdienste. Das wollte die katholische Kirchenleitung diesmal nicht einfach geschehen lassen. Zu hart hatte die Bischöfe nach dem ersten Lockdown die Kritik gläubiger Christen getroffen, sie hätten sie spirituell im Stich gelassen und nicht genug um die Messfeier als geistliches „Grundnahrungsmittel“ der Katholiken gekämpft.

© Text: KNA

<a id="who" name="who"></a>WHO lobt Afrikas Einfallsreichtum im Kampf gegen Corona

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat eine Reihe von Erfindungen gelobt, die Afrikas Kampf gegen Covid-19 unterstützen. Mit mehr als 120 „lebensrettenden“ Innovationen, allen voran im IT-Bereich, habe der Kontinent angesichts der vergleichsweisen geringen Entwicklung „Erwartungen übertroffen“, hieß es am Donnerstag aus der afrikanischen WHO-Zentrale in Brazzaville, der Hauptstadt der Republik Kongo.

Unter den Erfindungen sind laut der UN-Behörde etwa ein Selbstdiagnose-Programm aus Angola, eine App zur Kontaktrückverfolgung aus Ghana und ein Corona-Chatbot für WhatsApp aus Südafrika. „Solarbetriebene Handwaschvorrichtungen und mobile Apps, die auf Afrikas rasant wachsender Vernetzung aufbauen - diese hausgemachten Innovationen sind auf einzigartige Weise an den afrikanischen Kontext angepasst“, so Regionaldirektorin Matshidiso Moeti. Zu sehen, dass der Kontinent mit „jugendlicher Energie“ auf die Krise reagiere, sei „großartig“.

Um mit dem Rest der Welt mitzuhalten, mahnt die WHO jedoch zu verstärkten Investitionen in Afrikas Informations- und Kommunikationstechnologie, Robotik und Drohnentechnik. Nur durch die richtigen Rahmenbedingungen könnten „Kreativität und Unternehmergeist“ gefördert werden.

© Text: KNA

<a id="mosambik" name="mosambik"></a>Ärztehilfswerk nennt Lage in Mosambik bedrohlich

Ärzte ohne Grenzen ist über die Lage in Mosambik besorgt. Im Norden von Mosambik seien Hunderttausende Vertriebene des eskalierenden Konflikts von Krankheiten wie Malaria und Covid-19 bedroht, erklärte das Hilfswerk am Mittwoch in Berlin. Ein Großteil von ihnen lebe unter prekären humanitären Bedingungen. Hauptkonfliktparteien sind demnach bewaffnete Gruppen sowie das mosambikanische Militär. Ärzte ohne Grenzen hat nach eigenen Angaben die medizinische Hilfe ausgeweitet und ruft die Behörden zu größeren Anstrengungen auf.

© Text: KNA

<a id="serbien" name="serbien"></a>Serbischer Patriarch Irinej mit Coronavirus infiziert

Der serbisch-orthodoxe Patriarch Irinej I. hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Das 90-jährige Kirchenoberhaupt sei vorsichtshalber in ein Krankenhaus in Belgrad gebracht worden, zeige derzeit aber keine Erkrankungssymptome und „fühlt sich gut“, teilte der Pressedienst der serbisch-orthodoxen Kirche in der Nacht zu Donnerstag mit. Festgestellt wurde die Infektion bei einem routinemäßigen Test.

Am Sonntag hatte der Belgrader Patriarch in Podgorica den Begräbnisgottesdienst für den serbisch-orthodoxen Metropoliten von Montenegro, Amfilohije (Radovic), geleitet. Dieser war am Freitag im Alter von 82 Jahren an Covid-19 gestorben.

Bei den Begräbnisfeiern seien entgegen Empfehlungen der Metropolie von Montenegro die hygienischen Maßnahmen wie Maske tragen und Abstand halten unzureichend eingehalten worden. Auch ein Großteil der anwesenden Geistlichen trug laut Medienberichten keinen Mund-Nasenschutz.

© Text: KNA

<a id="philippinen" name="philippinen"></a>Philippinen starten Weihnachtszeit – Gesangsverbot wegen Corona

Mit dem feierlichen Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung in den großen Shopping Malls von Manila hat am Wochenende offiziell die Adventszeit auf den Philippinen begonnen. Das mehrheitlich katholische Land feiert weltweit einen der frühsten Starts in die Weihnachtszeit. Heiligabend und die Tage bis dahin werden jedoch wegen der Corona-Pandemie still ausfallen. Die Corona-Taskforce JTF COVID Shield der Behörden plant ein Verbot des „Caroling“, des öffentlichen Singens von Weihnachtsliedern durch Kindergruppen, wie örtliche Medien am Sonntag berichteten.

Dabei ziehen Kinder mit ihren Instrumenten von Haus zu Haus und bringen gegen Spenden von Geld oder Lebensmitteln Weihnachtslieder zu Gehör. „Caroling war schon immer Teil der philippinischen Tradition“, sagte ein Sprecher der Taskforce. „Aber die Situation ist derzeit anders.“ Das Land sei „einer ernsthaften Bedrohung durch die Coronavirus-Krankheit ausgesetzt und wir im JTF COVID Shield glauben, dass es im gesundheitlichen Interesse aller liegt, wenn wir einfach zu Hause bleiben würden“.

Seit Mitte Oktober dürfen die Kirchen in Manila 30 Prozent ihrer Sitzplätze statt wie bisher nur 10 Prozent Gottesdienstbesuchern zur Verfügung stellen. Messen dürfen auch in Schulen abgehalten werden, um eine Überfüllung der Kirchen zu Simbang Gabi, den Messen an den neun Tagen vor Weihnachten, zu vermeiden und das Abstandhalten zu ermöglichen. Gemäß der Verordnung der Stadt dürfen aber nur Bürger zwischen 18 und 65 Jahren an religiösen Veranstaltungen teilnehmen. Erzbischof Broderick Pabillo von Manila begrüßte die Anordnung der Stadtregierung.

© Text: KNA

<a id="ukraine" name="ukraine"></a>Ukrainischer Präsident Selenskij positiv auf das Coronavirus getestet

Wolodimir Selenskij, Präsident der Ukraine, ist positiv auf das Coronavirus getestet worden. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Über den Kurznachrichtendienst Twitter schrieb Selenskij, er arbeite während der Behandlung aus der Selbstisolation.

In der Ukraine wurden zuletzt 8687 Neuinfektionen innerhalb eines Tages gemeldet. 8.565 Menschen sind seit dem ersten Ausbruch bislang an oder mit Covid-19 verstorben. Bis Juli 2020 war die Ukraine sehr gut durch die Krise gekommen, die Infektionszahlen waren verhälnismäßig gering. Seit dem Spätsommer steigen die Zahlen allerdings stark an.

© Text: weltkirche.de

<a id="italien" name="italien"></a>Mailand nutzt Pfarreien als Grippe-Impfzentren

Die katholische Kirche in Mailand stellt Pfarreiräume für Grippeschutzimpfungen zur Verfügung. Das Erzbistum (Mittwoch) teilte mit, man entspreche damit einem Wunsch der Gesundheitsschutzbehörde. Demnach sollen Allgemeinärzte, die nicht über ausreichend Platz in ihrer Praxis verfügen, die Impfungen in den Kirchengemeinden vornehmen können. Die Gesundheitsbehörde der norditalienischen Stadt habe erklärt, der Schutz gegen die saisonale Grippe sei eine wichtige Hilfsmaßnahme angesichts der Corona-Pandemie.

Mit fast 99.000 aktiven Corona-Fällen ist die Lombardei die mit Abstand am schwersten von der Pandemie betroffene Region in Italien. Allein die Provinz Mailand verzeichnete zuletzt 2.800 Neuinfektionen binnen eines Tages.

© Text: KNA