
Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 30.11.2020.
Pandemie ‐ Bethlehem erwägt Einschränkungen für die Weihnachtsfeiertage; auf den Philippinen nimmt der Hunger zu; in Kolumbien und Griechenland sind Bischöfe erkrankt und Experten sehen Aids Corona-bedingt auf dem Vormarsch. Der Überblick.
Aktualisiert: 30.11.2020
Lesedauer:
Bethlehem erwägt Einschränkungen für die Weihnachtsfeiertage, auf den Philippinen nimmt der Hunger zu, in Kolumbien und Griechenland sind Bischöfe erkrankt und Experten sehen HIV und Aids Corona-bedingt auf dem Vormarsch. Der Überblick.
Übersicht
Bethlehem erwägt Einschränkungen für Weihnachtsfeiern Entwicklungsminister plant mehr Corona-Hilfen für arme Staaten HIV und Aids wegen der Covid-19-Pandemie auf dem Vormarsch Zahl der Hungernden auf den Philippinen nimmt zu Griechisches Kirchenoberhaupt mit Corona im Krankenhaus Präsident der kolumbianischen Bischofskonferenz erkrankt an Covid-19<a id="palaestina" name="palaestina"></a>Bethlehem erwägt Einschränkungen für Weihnachtsfeiern
Den Weihnachtsfeiern in Bethlehem drohen starke pandemiebedingte Einschränkungen. Das palästinensische Gesundheitsministerium plane unter anderem eine Zugangsbeschränkung für den Krippenplatz von maximal 50 Personen, berichtete die Tageszeitung „Jerusalem Post“ (Montag). Die Lichter des traditionellen Weihnachtsbaums auf dem Krippenplatz sollen um 21 Uhr gelöscht werden, Restaurants um diese Zeit schließen, so der Bericht weiter.
Bethlehems Gesundheitsdirektor Schadi Al-Lahham forderte laut Bericht der Tageszeitung „Haaretz“ (Sonntag) angesichts der steigenden Infektionszahlen im Bezirk zudem eine Streichung aller Weihnachtsfeiern. Gottesdienste sollten in kleinen Gruppen durchgeführt werden.
Der Gouverneur von Bethlehem, Kamal Hamid, bestätigte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), dass das Gesundheitsministerium Empfehlungen zu den bevorstehenden Weihnachtsfeiern ausgesprochen habe. Das Gouvernement werde zusammen mit Kirchen, Bürgermeistern und anderen Vertretern über die Empfehlungen beraten. Eine Entscheidung zu konkreten Maßnahmen stehe noch aus.
Das palästinensische Gesundheitsministerium stand zunächst nicht für eine Stellungnahme zur Verfügung.
© Text: KNA
<a id="bmz" name="bmz"></a>Entwicklungsminister plant mehr Corona-Hilfen für arme Staaten
Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will arme Länder stärker im Kampf gegen das Corona-Virus unterstützen. „Die Corona-Pandemie hat längst zu einer Hunger- und Armutspandemie geführt und trifft die ärmsten Menschen in der Welt am härtesten“, sagte Müller der „Augsburger Allgemeinen“ (Samstag). Mit dem just vom Haushaltsausschuss genehmigten Entwicklungsetat von 12,4 Milliarden Euro solle das weltweite Corona-Sofortprogramm vorangetrieben werden: „Wir können damit eine globale Impfkampagne vorbereiten.“ Zudem werde etwa die Notversorgung über das Welternährungsprogramm ausgebaut.
Müller kritisierte überdies das Zurückfahren der Entwicklungshilfe in Großbritannien: „Die britischen Pläne, mitten in der Krise die Entwicklungsausgaben um fast sechs Milliarden Euro zu kürzen, sind das falsche Signal.“ Arme Länder bräuchten mehr Unterstützung, nicht weniger. „Denn: Corona besiegen wir nur weltweit oder gar nicht.“
© Text: KNA
<a id="unaids" name="unaids"></a>HIV und Aids wegen der Covid-19-Pandemie auf dem Vormarsch
Die Covid-19-Pandemie lässt Infektionskrankheiten wie HIV und Aids wieder aufflammen. Es fehle an Mitteln, um über Corona hinaus andere Infektionskrankheiten zu bekämpfen und die Patienten angemessen zu behandeln, sagte die Exekutivdirektorin von UNAIDS, Winnie Byanyima, am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz mit der Entwicklungsorganisation One. Durch die Covid-19-Pandemie könne es zu schätzungsweise 293.000 zusätzlichen HIV-Neuinfektionen und bis zu 184.000 zusätzlichen Todesfällen unter Aidskranken kommen, so Byanyima. „Wir müssen an mehreren Fronten kämpfen.“
Der Exekutivdirektor des Global Funds gegen Aids, Tuberkulose und Malaria, Peter Sands, hob hervor, dass Pandemien wie HIV und nun Covid-19 verschiedene Bevölkerungsgruppen und Länder unterschiedlich stark beträfen. Es zeigten sich mehr als sonst soziale Barrieren. Bei HIV sei viel zu spät gegengesteuert worden, das müsse bei Covid-19 anders laufen, so Sands Appell.
Die HIV-Aids-Pandemie dauere bereits 40 Jahre an, und immer noch stürben tausende Menschen an der Krankheit. Anders als bei Covid-19 gebe es kein vergleichbares System, das die Infektionen tagesaktuell weltweit verzeichne. Sands warnte davor, den Kampf gegen Covid-19 zu früh zu einem Sieg zu erklären. Auch mit einer Impfung grassiere das Virus weiterhin in vielen Regionen weltweit.
Der Welt-Aids-Tag wird alljährlich am 1. Dezember begangen. Weltweit leben etwa 38 Millionen Menschen mit HIV, etwa 1,7 Millionen kommen nach UN-Angaben pro Jahr dazu. Zwei Drittel der Menschen mit HIV erhalten Medikamente, welche die Infektion und Infektiosität kontrollieren, ein Drittel nicht. Weltweit starben etwa 690.000 im vergangenen Jahr an den Folgen von Aids. Aids ist immer noch die häufigste Todesursache bei Frauen, die jünger als 50 Jahre sind. Am stärksten betroffen ist das südliche Afrika. In Osteuropa und Zentralasien ist die Zahl der Infektionen in den letzten Jahren zudem stark gestiegen.
© Text: KNA
<a id="philippinen" name="philippinen"></a>Zahl der Hungernden auf den Philippinen nimmt zu
Die philippinische Regierung befürchtet bis Weihnachten eine Zunahme des Hungers in Folge der Corona-Pandemie und der tropischen Wirbelstürme. Bereits im dritten Quartal 2020 habe die Zahl der Hungernden mit 30,7 Prozent (7,6 Millionen Haushalte) einen neuen Höchststand erreicht, sagte Karlo Nograles, Leiter der Task Force der Regierung gegen Hunger, am Montag laut philippinischen Medien. Damit sei der Rekordwert vom März 2012, als es 23,8 Prozent waren, deutlich übertroffen. Nograles bezog sich auf eine aktuelle Umfrage des philippinischen Meinungsforschungsinstituts Social Weather Stations (SWS).
Am 1. und 12. November waren die Supertaifune Rolly und Ulysses mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern über die Philippinen hinweggefegt und hatten eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Mehr als 350.000 Menschen wurden nach UN-Angaben obdachlos, mehr als 250.000 Häuser und öffentliche Gebäude wurden beschädigt oder zerstört. 130 Menschen kamen ums Leben. Die EU, Deutschland und weitere Regierungen, die Vereinten Nationen und Hilfsorganisationen sagten humanitäre Hilfe in Millionenhöhe zu.
Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurden auf den Philippinen 421.000 Covid-19-Infektionen registriert, von denen 387.000 als genesen gelten. Nach dem mehrheitlich islamischen Indonesien mit 592.000 gemeldeten Fällen sind die überwiegend katholischen Philippinen das zweitstärkste von Corona betroffene Land Südostasiens.
© Text: KNA
<a id="griechenland" name="griechenland"></a>Griechisches Kirchenoberhaupt mit Corona im Krankenhaus
Das Oberhaupt der orthodoxen Kirche Griechenlands, Erzbischof Hieronymos II. (82), ist am Donnerstag mit einer Corona-Infektion in ein Athener Krankenhaus gebracht worden. Er habe bislang nur leichtes Fieber, berichten griechische Medien. Hieronymos II. forderte die Menschen auf, die Corona-Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Zuletzt hatte sich der Erzbischof mit Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis getroffen, um über die Pläne zur Feier von Weihnachten in der Pandemie zu beraten. Zu diesem Zeitpunkt war aber ein Corona-Test nach Kirchenangaben noch negativ ausgefallen.
© Text: KNA
<a id="kolumbien" name="kolumbien"></a>Präsident der kolumbianischen Bischofskonferenz erkrankt an Covid-19
Monseñor Óscar Urbina Ortega, Erzbischof von Villavicencio (Kolumbien) und Präsident der kolumbianischen Bischofskonferenz ist an Covid-19 erkrankt. Wie aus einer Verlautbarung der Bischofskonferenz hervorgeht, wurde er am vergangenen Donnerstag mit Atemwegsproblemen in ein Krankenhaus in Villavicencio eingeliefert, wo die Krankheit dann diagnostiziert wurde. Dort wird sein Gesundheitszustand kontinuierlich beobachtet, eine künstliche Beatmung ist den Angaben zufolge bislang aber nicht notwendig.
© Text: weltkirche.de