Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 09.12.2020.

Pandemie ‐ Südafrikas Kirche fordert Disziplin bei Corona-Maßnahmen, Serbiens Metropolit ist an Covid-19 erkrankt und die Sternsinger kommen trotz Corona. Die Kurzmeldungen.

Erstellt: 09.12.2020
Aktualisiert: 08.12.2020
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Südafrikas Kirche fordert Disziplin bei Corona-Maßnahmen, Serbiens Metropolit ist an Covid-19 erkrankt und die Sternsinger kommen trotz Corona. Die Kurzmeldungen.

Übersicht

Südafrikanischer Bischof fordert Disziplin bei Corona-Maßnahmen Brasilien: Oberster Richter fordert Schutz indigener Gebiete vor Covid-19 Sternsinger: „Nichts machen ist keine Alternative“ Serbischer Metropolit Jevic wegen Covid-19 im Krankenhaus Mehr Kinderarbeit wegen Corona-Krise auf den Philippinen

<a id="suedafrika" name="suedafrika"></a>Südafrikanischer Bischof fordert Disziplin bei Corona-Maßnahmen

Angesichts einer erneuten Infektionswelle hat der Vorsitzende der südafrikanischen Bischofskonferenz seine Landsleute zu mehr Disziplin bei den Pandemie-Maßnahmen aufgerufen. Es sei „besorgniserregend“, dass staatliche Corona-Regeln nicht etwa für lebenserhaltende Maßnahmen gebrochen würden wie etwa bei Lebensmittelausgaben, sondern aus „Kultur- und Unterhaltungsgründen“, sagte Bischof Sithembele Sipuka am Dienstag in Pretoria. Dabei müssten nicht zuletzt auch afrikanische Rituale wie Massenbegräbnisse oder Ahnenzeremonien überdacht werden.

„Man sagt Afrikas Ahnen und Toten nach, dass sie das Leben wertschätzen. Daher sollte es sie nicht stören, wenn ein Ritual bis zum Ende der Covid-19-Pandemie verschoben oder anders durchgeführt wird, um Leben zu schützen“, so der katholische Bischof von Umtata. Besondere Sorge bereite ihm das Teilen von Speisen und Getränken aus einem Gefäß; dass Rituale durchaus nicht festgefahren seien, habe die Kirche bewiesen, die Gottesdienste aufgrund der Pandemie ebenfalls anders als gewohnt begangen habe, sagte Sipuka.

Zum Gipfel der Pandemie im August lag Südafrika auf Platz fünf der Länder mit den meisten Corona-Fällen. Zuletzt verzeichnete der Schwellenstaat zwischen 2.000 und 3.000 Neuansteckungen pro Tag. Sorge bereitet der Regierung von Präsident Cyril Ramaphosa ein neuerlicher Anstieg der täglichen Infektionen in der östlichen Hafenstadt Port Elizabeth und der Kap-Region in den vergangenen Tagen.

© Text: KNA

<a id="brasilien" name="brasilien"></a>Oberster Richter fordert Schutz indigener Gebiete vor Covid-19

Brasiliens Oberster Richter Luis Roberto Barroso hat der Regierung eine Frist von 48 Stunden eingeräumt, um Maßnahmen zum Schutz von drei indigenen Gebieten in der Amazonasregion vor dem Coronavirus einzuleiten. Der Richter bezeichnete die Situation in den Gebieten als „sehr schlimm“, berichten Medien am Dienstagabend (Ortszeit). Bereits seit Juli fordert Barroso die Regierung auf, die Schutzmaßnahmen einzuleiten.

Bei den drei Gebieten handelt es sich um „Alto do Rio Negro“, „Vale do Javari“ und „Enawene Nawe“. Zudem forderte der Richter Behörden und Indigenenorganisationen auf, weitere Indigenengebiete zu benennen, in denen es keine Schutzmaßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 gebe. Im Juli hatten die Organisationen mehr Einsatz der Regierung gefordert. Diese hatte einen Plan vorgelegt, der Ende Oktober von Richter Barroso als „unzureichend“ abgelehnt wurde.

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<a id="sternsinger" name="sternsinger"></a>Sternsinger: „Nichts machen ist keine Alternative“

In Pandemie-Zeiten ist die Aktion Dreikönigssingen besonders wichtig: Das betont der Präsident des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“, Dirk Bingener. Es gebe viele kreative Ideen, wie die Aktion konkret umgesetzt werden könne, sagte er am Samstag im Interview des kirchlichen Kölner Internetportals domradio.de. Kinder bastelten momentan beispielsweise Kescher, damit Geld und Süßigkeiten kontaktlos übergeben werden könnten. Auch Fahrrad-Korsos oder Singen via Video-Chat sei mancherorts geplant.

Im Frühjahr habe sich gezeigt, „dass man die Dinge nicht einfach ausfallen lassen kann, sondern dass man sich Gedanken macht“, betonte Bingener. „Nichts machen ist keine Alternative.“ Bei Krankenhäusern und Pflegeheimen gelte es, besonders vorsichtig zu sein: Die Sternsinger würden dort nicht hineingehen, aber etwa vor den Einrichtungen oder im Innenhof singen. „Es wäre ja fatal, wenn oftmals die Menschen, die die Botschaft und die Sternsinger am ehesten ersehnen, diesmal leer ausgehen würden.“

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<a id="serbien" name="serbien"></a>Serbischer Metropolit Jevic wegen Covid-19 im Krankenhaus

Das kommissarische Oberhaupt der serbisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hrizostom Jevic (68), befindet sich aufgrund einer Corona-Infektion in der Belgrader Universitätsklinik. Das berichtet die Wiener Presseagentur Kathpress unter Berufung auf das Athener Webportal „Orthodox Times“.

Der Bischof der Diözese Dabar-Bosnien mit Sitz in Sarajevo ist seit dem Tod von Patriarch Irinej I. am 20. November der Interimsleiter der serbischen Orthodoxie. Jevic hatte am 22. November in Belgrad das Begräbnis und den mehrstündigen Trauergottesdienst für Patriarch Irinej geleitet, der im Alter von 90 Jahren an Covid-19 gestorben war. Jevic war von den Bischöfen zum Interimsoberhaupt bestimmt worden und führt die serbisch-orthodoxe Kirche bis zur Wahl eines neues Patriarchen kommissarisch.

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<a id="philippinen" name="philippinen"></a>Mehr Kinderarbeit wegen Corona-Krise auf den Philippinen

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise haben auf den Philippinen zu mehr Kinderarbeit geführt. Kinder seien zum „Kollateralschaden der Pandemie“ geworden, hieß es in einem Bericht des Arbeitsministeriums, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Dienstag berichtete. Der Vorsitzende der Jugendkommission der Bischofskonferenz, Rex Alarcon, sagte: „Auch wenn es eine komplexe Situation sein mag, müssen sich Regierung und alle Bereiche der Gesellschaft bemühen, diese unglückliche Situation zu beenden, die Kinder einer weiteren Ausbeutung aussetzt.“

Laut der Statistik des Arbeitsministeriums waren 2019 auf den Philippinen 3,2 Millionen Kinder im Alter zwischen 5 und 17 Jahren in der Landwirtschaft, im Bergbau, in der Industrie und anderen Wirtschaftsbereichen beschäftigt. 40 Prozent der Kinder arbeiteten als Haushaltshilfen, Sexarbeiter und in anderen Sektoren des Dienstleistungsgewerbes.

Die Wirtschaftsleistung der Philippinen wird laut der Weltbank sowohl durch Corona-Krise als auch die Serie schwerer tropischer Wirbelstürme in diesem Jahr voraussichtlich um 8,1 Prozent schrumpfen. Die Rezession werde „temporär“ die Erfolge bei der Armutsbekämpfung zunichte machen, hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Presseerklärung der Weltbank. Die Philippinen sind neben Indonesien das am schwersten von der Coronapandemie betroffene Land Südostasiens.

© Text: KNA