Corona-Update: Die Kurzmeldungen vom 18.12.2020.
Corona-Pandemie ‐ Das 43. Taize-Treffen geht ins Internet, der Jesuiten-Chef warnt vor Corona-Bedrohungen für die Demokratie und in den Niederlanden sind Christmetten untersagt. Die Kurzmeldungen.
Aktualisiert: 17.12.2020
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Das 43. Taize-Treffen geht ins Internet, der Jesuiten-Chef warnt vor Corona-Bedrohungen für die Demokratie und in den Niederlanden sind Christmetten untersagt. Die Kurzmeldungen.
Überblick
Internationales Taize-Treffen findet online statt Jesuiten-Chef warnt: Demokratien durch Pandemie bedroht Lateinischer Patriarch von Jerusalem an Covid erkrankt Amnesty kritisiert Polizeigewalt bei Corona-Bekämpfung Keine Gottesdienste an Heiligabend in den Niederlanden<a id="taize" name="taize"></a>Internationales Taize-Treffen findet online statt
Das Internationale Taize-Treffen findet vom 27. Dezember bis 1. Januar 2021 digital statt. „Das gesamte Programm dieses Treffens wird online übertragen, damit Jugendliche aus der ganzen Welt an den gemeinsamen Gebeten, Workshops und Bibeleinführungen teilnehmen können“, heißt es in einer am Mittwoch in Taize veröffentlichten Mitteilung
Dieses 43. Europäische Treffen stehe genauso wie der Text, den der Leiter der Gemeinschaft von Taize, Frere Alois, zu diesem Anlass verfasst hat, unter dem Motto: „Hoffnung gegen alle Hoffnung – Eine Botschaft für das Jahr 2021.“ Bereits im Juni wurde das für Turin in Norditalien geplante Treffen wegen der Corona-Maßnahmen um ein Jahr verschoben. Erstmals findet es in Taize selbst statt. Im vergangenen Jahr war Breslau (Wroclaw) die Gastgeber-Stadt für das Treffen.
Der Bruderschaft im kleinen Ort Taize in Burgund gehören rund 100 Männer aus etwa 25 Ländern aus der katholischen und verschiedenen evangelischen Kirchen an. Seit 1978 finden neben den dauerhaft in Burgund angebotenen Begegnungen jährliche Großveranstaltungen in europäischen Städten statt. Geleitet wird die Gemeinschaft von dem deutschen Katholiken Frere Alois (66). Der schwäbische Katholik ist Nachfolger des Schweizer Gründers Frere Roger (Schutz, 1915-2005).
© Text: KNA
<a id="jesuiten" name="jesuiten"></a>Jesuiten-Chef warnt: Demokratien durch Pandemie bedroht
Demokratien weltweit sind nach Ansicht des Generaloberen des Jesuitenordens, Arturo Sosa, durch die Corona-Pandemie zusätzlich gefährdet. Die Demokratie könne der Krise zum Opfer fallen, wenn es nicht gelinge, staatsbürgerliches Bewusstsein zu vertiefen und das Gemeinwohl über individuelle Interessen von Personen, Gruppen oder Nationen zu stellen, warnte Sosa im Interview des katholischen Informationsdienstes SIR (Dienstag).
Bereits in den vergangenen Jahren sei Demokratie als Staats- und Gesellschaftsform ernsthaft bedroht worden. Dies geschehe einerseits durch „die Schwächung bürgerlichen Bewusstseins in den Gesellschaften, wo es vorhanden war“. Zum anderen gebe es zu wenige Bemühungen, solches Bewusstsein andernorts zu fördern. Die Verbreitung von Populismen unterschiedlicher Ausprägung und Fundamentalismen, gekleidet „in ‚religiöse' Ideologien oder Verzerrungen“, tragen nach Ansicht des Theologen zu der Schwächung bei.
Die jetzt anstehende Verteilung von Impfstoffen ist nach Sosas Ansicht ein „Lackmustest für den Wunsch nach sozialer Gerechtigkeit und sozialer Verantwortung“ in einer Post-Covid-Welt. Hierbei zeige sich, wie es um den demokratischen Willen von Nationalstaaten und internationalen Organisationen wie der EU tatsächlich bestellt sei, so der Jesuiten-Obere. Dann zeige sich, ob die Logik des Marktes oder jene der sozialen Gerechtigkeit sich durchsetzen.
© Text: KNA
<a id="jerusalem" name="jerusalem"></a>Lateinischer Patriarch von Jerusalem an Covid erkrankt
Kurz nach seiner Amtseinführung ist der Lateinische Patriarch von Jerusalem an Covid-19 erkrankt. In der Leitungszentrale gebe es sechs Infektionsfälle, alle Mitarbeiter seien in Quarantäne, sagte Pierbattista Pizzaballa am Dienstag in einer Video-Konferenz mit Journalisten in Rom. Er selbst sei ebenfalls positiv getestet worden. Pizzaballa zeigte im Gespräch Erkältungssymptome. Am 4. Dezember hatte die Amtseinführung des 55-jährigen neuen Katholikenoberhaupts mit einem großen Gottesdienst in der Jerusalemer Grabeskirche stattgefunden.
Es gebe „keinen schweren Fall“ in seinem Stab, sagte Pizzaballa. Fast alle Ansteckungen verliefen asymptomatisch oder mit leichten Symptomen. Auch unter den Priestern des Patriarchats seien 20 mit dem Coronavirus infiziert, aber ohne Krankheitsanzeichen. „In den letzten zwei, drei Wochen gab es eine Explosion an positiven Fällen, sowohl unter den Priestern wie auch unter Gläubigen, aber in 99 Prozent der Fälle asymptomatisch oder mit leichten Symptomen“, sagte Pizzaballa. „Auch ich bin positiv, aber es geht mir gut, ich komme da wieder raus“, sagte der Patriarch.
© Text: KNA
<a id="amnesty" name="amnesty"></a>Amnesty kritisiert Polizeigewalt bei Corona-Bekämpfung
Amnesty International kritisiert bei der Covid-19-Bekämpfung weltweite Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte. In einem aktuellen Bericht seien Fälle in 60 Ländern dokumentiert, bei denen unter anderem Menschen getötet oder schwer verletzt worden seien, wie die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag in Berlin mitteilte. So sollen iranische Sicherheitskräfte scharfe Munition und Tränengas eingesetzt haben, um Proteste gegen den mangelhaften Schutz von Inhaftierten vor dem Virus aufzulösen.
Es sei zwingend notwendig, dass staatliche Stellen auch in der Corona-Pandemie rechtsstaatliche Grundsätze einhalten und verhältnismäßig vorgehen. „Zwangsmaßnahmen dürfen immer nur letztes Mittel sein“, sagte der Experte für Polizei und Menschenrechte bei Amnesty International in Deutschland, Philipp Krüger. Einschränkungen der Menschenrechte während einer Pandemie seien nur dann vertretbar, wenn diese auch tatsächlich die öffentliche Gesundheit schützten.
„Wo Sicherheitskräfte dem nicht gerecht werden und möglicherweise Straftaten begangen haben, muss dies aufgearbeitet werden. Ordnungskräfte müssen für die exzessive oder rechtswidrige Ausübung ihrer Befugnisse zur Rechenschaft gezogen werden“, betonte Krüger. In Kenia seien in den ersten fünf Tagen nach Verhängung einer Ausgangssperre mindestens sieben Personen bei Polizeieinsätzen getötet worden. In der Türkei wurden laut Amnesty zwischen März und Mai Berichten zufolge 510 Personen festgenommen, weil man sie wegen des „Teilens provokativer Coronavirus-Posts“ in den Sozialen Medien polizeilich befragen wollte. Dies sei ein Verstoß gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung.
© Text: KNA
<a id="niederlande" name="niederlande"></a>Keine Gottesdienste an Heiligabend in den Niederlanden
Die katholische Kirche in den Niederlanden hat alle öffentlichen Gottesdienste an Heiligabend abgesagt. Vom 24. Dezember 17.00 Uhr bis zum 25. Dezember 07.00 Uhr werden im ganzen Land keine öffentlichen Feiern stattfinden, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Mitteilung der Niederländischen Bischofskonferenz. Dies sei in Zeiten der Corona-Pandemie unumgänglich, da besonders die nächtlichen Gottesdienste zu Weihnachten üblicherweise von vielen Menschen besucht würden.
Man habe diese Entscheidung „mit Schmerz im Herzen“ getroffen, so die Bischöfe, wolle jedoch verhindern, dass während des geltenden Lockdown viele Menschen auf den Straßen unterwegs seien. Die Gottesdienste am Heiligabend seien nicht öffentlich, würden jedoch in vielen Pfarreien trotzdem gefeiert und per Livestream ins Internet oder im Fernsehen übertragen.
Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertagen sollen tagsüber Messen mit maximal 30 Personen stattfinden dürfen. Die geltenden Vorkehrungen, wie die Begrenzung der Personenzahl, Maskenpflicht und Abstandsregeln bleiben weiterhin in Kraft. Gemeindegesang ist auch während der Weihnachtsgottesdienste untersagt. Abgesehen von den Heiligabendfeierlichkeiten sollen weiterhin Gottesdienste stattfinden, um den Menschen „in diesen schwierigen Zeiten Kraft, Hoffnung und Mut“ zu geben.
Die Bischöfe weisen außerdem darauf hin, dass keine Gruppen in den Kirchenräumen zugelassen sind – etwa zum Besuch der Krippe oder anderen Weihnachtsaktivitäten. Für Einzelbesucher seien die Kirchen jedoch offen, jeder solle die Möglichkeit haben, zu beten oder eine Kerze anzuzünden.
Auch die Tradition, an Silvester um 24.00 Uhr die Glocken zu läuten, solle erlaubt bleiben, „um die Verbundenheit mit den Gläubigen“ zu unterstreichen.
© Text: KNA