
Friedensverband lobt Freiwilligendienste zehn Jahre nach Umbau
Engagement ‐ Zehn Jahre nach dem Aussetzen der Wehrpflicht spricht die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) von einer positiven Entwicklung der Freiwilligendienste. „Der Umbau vom Zivildienst zu Freiwilligendiensten ist gelungen, es gibt kein sinnvolles Zurück zu Pflichtdiensten“, erklärte Geschäftsführer Jan Gildemeister am Dienstag in Bonn.
Aktualisiert: 23.03.2021
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Zehn Jahre nach dem Aussetzen der Wehrpflicht spricht die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) von einer positiven Entwicklung der Freiwilligendienste. „Der Umbau vom Zivildienst zu Freiwilligendiensten ist gelungen, es gibt kein sinnvolles Zurück zu Pflichtdiensten“, erklärte Geschäftsführer Jan Gildemeister am Dienstag in Bonn.
Die Organisation würdigte die Unterstützung der Freiwilligendienste durch den Bund – aber insbesondere bei den internationalen Freiwilligendiensten sei noch „Luft nach oben“. So solle der Bund dazu beitragen, dass die Dienste noch bekannter würden. Für eine Stärkung der internationalen Freiwilligendienste braucht es nach Ansicht der AGDF vor allem mehr Haushaltsmittel unter anderem als Ausgleich für gestiegene Kosten.
Darüber hinaus brauche es eine größere Anerkennung für Freiwillige, beispielsweise durch ÖPNV-Freifahrten oder eine Befreiung von der Rundfunk- und Fernsehgebühr. Der Friedensverband forderte zudem eine großzügigere Förderung für die Integration von Menschen mit erhöhtem Förderbedarf.
Am 24. März 2011 hatte der Deutsche Bundestag die Aussetzung der Wehrpflicht zum 1. Juli 2011 beschlossen. „Die damalige Entscheidung war auch ein Erfolg der langjährigen Kritik kirchlicher und friedensbewegter Kreise an dem Zwangsdienst für junge Männer und der Gewissensprüfung für Kriegsdienstverweigerer“, betonte der AGDF-Geschäftsführer.
Der Umbau vom Zivildienst, der damals vielfach für unersetzbar für das Sozial-, Pflege- und Gesundheitssystem angesehen worden sei, zu Freiwilligendiensten sei zu einer „Erfolgsstory“ geworden, sagte Gildemeister. Er sehe in diesem Umbau große Vorteile. Wer freiwillig einen Dienst leiste, mache dies engagiert und motiviert. Einsatzstellen, die im Wettbewerb um Freiwillige stünden, müssten sich um ihre Attraktivität bemühen. Freiwilligendienste würden keine Arbeitsplätze ersetzen, die pädagogische Begleitung mache die Dienste zudem zu einer Lern- und Bildungszeit.
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