Bätzing zum Ramadan: Hoffnung verbindet Christen und Muslime
Interreligiöser Dialog ‐ Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan an diesem Dienstag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Verbindendes zwischen Christen und Muslimen hervorgehoben. „In der Pandemie müssen wir jedoch auf viele vertraute und liebgewonnene Traditionen verzichten“, so der Limburger Bischof in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Grußbotschaft.
Aktualisiert: 12.04.2021
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Zu Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan an diesem Dienstag hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, Verbindendes zwischen Christen und Muslimen hervorgehoben. „In der Pandemie müssen wir jedoch auf viele vertraute und liebgewonnene Traditionen verzichten. Besonders schmerzlich ist dabei der Verzicht auf zwischenmenschliche Begegnungen, auf Gelegenheiten des Dialogs und der Gemeinschaft“, so der Limburger Bischof in einer am Montag in Bonn veröffentlichten Grußbotschaft, die sich an die Muslime in Deutschland richtet.
Weder die Festtage noch die „Zeiten des Alltags“ verliefen in der bekannten Art und Weise. „Diese Erfahrung verbindet Christen und Muslime in unserem Land. Doch uns verbindet auch die Hoffnung auf bessere Zeiten“, betonte Bätzing. Hoffnung scheine ein Markenzeichen des gläubigen Menschen zu sein, der auch angesichts von Krankheit und Leid nicht verzagen müsse. „Gemeinsam können Christen und Muslime Zeugen der Hoffnung sein: indem wir Werkzeuge des Friedens und der Gerechtigkeit werden, indem wir im Nächsten unseren Bruder und unsere Schwester erkennen.“
Bätzing erinnerte in seinem Schreiben an einen Appell des Papstes auf seiner Irak-Reise: Franziskus habe die Iraker unterschiedlicher Religionen ermutigt, sich gegenseitig als Geschwister zu betrachten und die Gewalt zu überwinden. „Die Besinnung auf die Ursprünge unseres Glaubens an den einen Gott, dem auch Abraham schon vertraute, kann uns dabei helfen, uns gegenseitig als Schwestern und Brüder zu entdecken – allen Unterschieden und Schwierigkeiten zum Trotz“, so der Limburger Bischof.
Die Grußbotschaft und Segenswünsche sende er im Namen der deutschen Bischöfe und der Katholiken, erklärte Bätzing. „Das Fasten bietet gläubigen Menschen die Möglichkeit, den gewohnten Alltag zu unterbrechen, sich zu überprüfen und sich neu auf Gott auszurichten. Gleichzeitig ist die Zeit des Fastens auch eine Zeit der Gemeinschaft – im familiären wie im öffentlichen Bereich.“
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