Gründe für die Eskalation bleiben „im Nebel“
Die Ereignisse der vergangenen Tage blieben nach Meinung des Bischofs unverständlich: „In diesen Tagen und Nächten herrschte in Almaty Nebel, aber auch im Inneren vieler Menschen war ein solcher Nebel.“ Laut Bischof Mumbiela sei es aktuell noch schwierig zu erkennen, wie es zu einer derartigen Eskalation kommen konnte. Aber es stehe fest, „dass die Menschen in Kasachstan, besonders in Almaty, so etwas nicht verdient haben“.
Der Bischof rief dazu auf, die zerstörte Infrastruktur aber auch die entzweite Gesellschaft schnell wiederaufzubauen, „ein internationales und interreligiöses Kasachstan, ein Kasachstan des Friedens und der Harmonie“.
Bischof Adelio Dell’Oro aus der Diözese Karaganda im Zentrum des Landes erinnerte an die Betroffenen, die Opfer in seiner Diözese, „wo viele Menschen ihr Blut vergossen haben.“ Zum anderen rief er in Erinnerung, dass wahrer Friede möglich sei, wenn die Menschen wahre Religiosität erlebten, „die uns das Verständnis vermittelt, dass wir alle Brüder und Schwestern sind“. Das sei ein Schritt zur Vergebung. „Deshalb beten wir für alle Opfer und hoffen, dass die Lage in Frieden, mit Gerechtigkeit und zum Wohle aller gelöst wird“, so der Bischof.
Die katholische Kirche in Kasachstan ist eine Minderheit: Nur rund ein Prozent der rund 19 Millionen Einwohner gehören ihr an. Christen machen rund ein Viertel der kasachischen Gesellschaft aus, die Bevölkerungsmehrheit (etwa 71 Prozent) bekennt sich zum Islam.