
Militär in Myanmar zerstört weitere katholische Kirche
Yangon ‐ Myanmars Militär hat erneut Kirchen in überwiegend christlichen Regionen in dem mehrheitlich buddhistisch geprägten Land angegriffen. Im jüngsten Fall wurde die katholische Sankt-Nikolaus-Kirche in Thantlang im Unionsstaat Chin niedergebrannt, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag berichtete.
Aktualisiert: 30.11.2021
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Myanmars Militär hat erneut Kirchen in überwiegend christlichen Regionen in dem mehrheitlich buddhistisch geprägten Land angegriffen. Im jüngsten Fall wurde die katholische Sankt-Nikolaus-Kirche in Thantlang im Unionsstaat Chin niedergebrannt, wie der asiatische Pressedienst Ucanews am Montag berichtete. Die Tat ereignete sich demnach nur wenige Tage, nachdem eine Baptisten-Kirche sowie 49 weitere Gebäude in Thantlang von der Armee durch Brandstiftung zerstört wurden.
Das Militär ignoriert bei der gewaltsamen Niederschlagung des Widerstands gegen den Staatsstreich vom 1. Februar sowohl die Appelle der Kirche in Myanmar als auch von Papst Franziskus, Kirchen nicht anzugreifen. Im November 2017 war es während des Papstbesuchs in Myanmar zu einer persönlichen Begegnung mit dem damaligen Oberbefehlshaber der Armee und heutigem Juntachef, General Min Aung Hlaing, gekommen. Bei dem Treffen versicherte der General laut staatlicher Medien Franziskus, es gebe in Myanmar keine ethnische und religiöse Diskriminierung. Unter dem Oberbefehl von Min Aung Hlaing hatte die Armee im Sommer 2017 mehr als 750.000 muslimische Rohingya gewaltsam nach Bangladesch vertrieben.
Nach Informationen der „Chin Human Rights Organisation“ (CHRO) wurden zwischen August und November 2021 mindestens 22 Kirchen und mehr als 350 Häuser in Chin vom Militär zerstört. Das mehrheitlich christliche Chin ist als ein Zentrum des Widerstands gegen die Junta Ziel heftiger Angriffe des Militärs. Mehr als 10.000 Einwohner von Thantlang sind seit September in die Wälder oder über die Grenze nach Indien geflohen.
© KNA