
Firmlinge machen virtuelle Reise ins brasilianische Partnerbistum
Partnerschaft ‐ Versammlungen, Fahrten, große Gottesdienste oder Gruppenstunden: Einiges von dem, was auch im Bistum Würzburg zur Firmvorbereitung gehört, ist wegen Kontaktbeschränkungen im Moment kaum umzusetzen. Dafür gibt es Dinge, die der Lockdown erst möglich macht. Beispielsweise den virtuellen Austausch über das weit entfernte Partnerbistum.
Aktualisiert: 18.03.2021
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Versammlungen, große Gottesdienste oder Gruppenstunden: Einiges von dem, was auch im Bistum Würzburg normalerweise zur Firmvorbereitung gehört, ist wegen Kontaktbeschränkungen im Moment kaum umzusetzen. Dafür gibt es Dinge, die der Lockdown erst möglich macht. Beispielsweise einen Austausch über das weit entfernte Partnerbistum.
Seit rund acht Jahren besteht eine Partnerschaft zwischen den Diözesen Óbidos und Würzburg. Doch während „echte" Reisen in das brasilianische Amazonasgebiet im Moment sehr schwierig sind, hat eine Gruppe von Firmlingen aus dem Maintal die Möglichkeit genutzt, den Atlantik virtuell zu überqueren. Sie entwarfen gemeinsam mit Gemeindereferentin Martina Röthlein ein Konzept, bei dem Gemeinschaft, Spaß, Leckereien aus Brasilien sowie Informationen über das Bistum Óbidos digital erfahrbar gemacht werden konnten. Dabei wurden sie sachkundig von Alexander Sitter begleitet, der als Referent der Diözese Würzburg für die Diözesanpartnerschaft mit Óbidos, Lateinamerika und Hilfswerke zuständig ist.
Im Vorfeld der „digitalen Reise nach Óbidos“ erhielten alle Teilnehmenden jeweils eine Art brasilianisches Carepaket, das fair gehandelte Paranüsse, Kokoswasser und Bananenchips enthielt – Dinge, die auch im Alltag am Amazonas sehr präsent sind. Nach einem Crashkurs zur Einordnung des Amazonasgebietes auf der Weltkarte mit Beschreibung der aktuellen Situation übernahm Marius Amrhein die „Reiseleitung“, der selbst ein Jahr lang als „weltwärts“-Freiwilliger in Óbidos lebte und aus erster Hand von seinen Erfahrungen berichten konnte.
Amrhein nahm alle Anwesenden mit auf die Reise, tief hinein in das Amazonasgebiet. Besonders wichtig war ihm dabei, begreifbar zu machen, dass man auch in Deutschland von den Menschen in Óbidos etwas lernen kann, genauso wie auch umkehrt. „Es ist sehr wertvoll, wenn man umeinander weiß. Zum Beispiel bekommt man so von der Vernichtung des Regenwaldes oder dem exzessiven Abbau der dortigen Bodenschätze einen ganz anderen Eindruck." Was sonst so fern erscheint, werde durch die Partnerschaft mit den Menschen in Óbidos etwas, das uns auf einmal selbst hier vor Ort in Deutschland betreffe, so Amrhein.
Nach dem Verzehr des „brasilianischen Carepakets“ wurde noch ein brasilianisches Musikstück geteilt, bevor das Team der Firmbegleitenden die Reise nach Óbidos mit einem kurzen spirituellen Impuls abrundete. Die Teilnehmenden berichteten anschließend, die digitale Reise sei „ein schönes Gemeinschaftserlebnis" gewesen, das in diesen schwierigen Zeiten etwas Farbe und brasilianische Lebensfreude in den Alltag gebracht habe.
© Bistum Würzburg