Bedrängte Christinnen und Christen im globalen Süden stehen vor schwierigen Weihnachten. Dies ergab eine Umfrage des katholischen Hilfswerks Missio Aachen unter seinen Partnerinnen und Partnern in Afrika, Asien, dem Nahen und Mittleren Osten. „Sie fürchten Anschläge oder verstärkte staatliche Repressionen. Dabei ist der Druck durch die Corona-Pandemie unvermindert hoch. Zudem spitzen sich humanitäre Notlagen zu. Wir machen uns Sorgen“, sagte Pfarrer Dirk Bingener, Präsident von Missio Aachen. „Neben der materiellen Hilfe durch unsere Projektarbeit bitten unsere Partnerinnen und Partner ausdrücklich um unsere Solidarität im Gebet“, ruft Pfarrer Bingener zur Teilnahme am „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“ der Deutschen Bischofskonferenz am 26. Dezember auf.
Insbesondere die Lage in Nigeria, Pakistan, Indien, Syrien und dem Irak ist angespannt. „In Nigeria ist Weihnachten das größte Familienfest des Landes. Die Kirchen sind gut gefüllt. Die Menschen reisen zu dieser Zeit sehr viel. Kriminelle hoffen, dass sie durch Entführungen Geld verdienen können. Und Boko Haram könnte das für öffentlichkeitswirksame Attacken nutzen. Wir müssen sehr wachsam sein,“ berichtet Erzbischof Ignatius Kaigama gegenüber Missio Aachen.
Die Christinnen und Christen in Pakistan sind vor Weihnachten wegen der grassierenden Corona-Pandemie, der politischen Instabilität des Landes mit angekündigten Großdemonstrationen in den kommenden Tagen und der Reaktion der Islamisten auf die Äußerungen des französischen Präsidenten Emanuel Macron nach den Anschlägen in Frankreich beunruhigt. „Die Alarmstufe vor den Weihnachtsfeiertagen ist hoch. Die Regierung bereitet derzeit alles dafür vor, dass die Sicherheit der Minderheiten in Pakistan an Weihnachten gewährleistet ist. Wir instruieren derzeit auch unsere jungen Mitglieder der Kirche, wie sie sich verhalten sollen und für Sicherheit sorgen können“, so Erzbischof Joseph Arshad gegenüber Missio Aachen. Für die Feier der Gottesdienst müssen zudem alle Hygieneanforderungen erfüllt werden.