Die Menschen seien unverschuldet in diese Krise geraten, betonte Adveniat-Hauptgeschäftsführer Michael Heinz. Vor allem die ländliche Bevölkerung stehe angesichts der zerstörten Infrastruktur vor dem Nichts.
Die Wirbelstürme „Eta“ und „Iota“ hatten im November etwa in Honduras, Guatemala und Nicaragua eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Das tatsächliche Ausmaß der Schäden ist nach Angaben des Hilfswerks noch nicht abzuschätzen.
Auch die Folgen der Corona-Krise treffen Lateinamerika demnach besonders hart. So hat die Armut in Argentinien laut einem Bericht der Katholischen Universität einen neuen Höchststand erreicht. 44,2 Prozent der Argentinier - das sind rund 20 Millionen Menschen - lebten derzeit unter die Armutsgrenze. Besonders besorgniserregend sei, so Adveniat, dass zwei Drittel der Jugendlichen und Kinder in Argentinien aus armen Haushalten stammen. „Ähnlich alarmierende Zahlen gibt es aus fast allen lateinamerikanischen Ländern“, beklagten die Helfer.
Adveniat-Chef Heinz befürchtet indes, dass durch die Corona-Beschränkungen die Weihnachtskollekte in den katholischen Kirchen, die traditionell für Adveniat bestimmt ist, einbrechen wird. „Es besteht die konkrete Gefahr, dass wir im kommenden Jahr, das aufgrund der derzeitigen Situation für die Lateinamerikaner besonders kritisch werden wird, nicht mehr in dem Maße werden helfen können wie sonst“, erklärte er. Das Hilfswerk ruft daher zu Online-Spenden auf. Die Adveniat-Weihnachtsaktion steht in diesem Jahr unter das Motto „ÜberLeben auf dem Land“.