Spenden könnten in den Gottesdiensten oder online abgegeben werden, schlugen die Koordinatoren der Aktion vor. Offen blieb, ob das Spendenergebnis dieses Mal das Niveau der Vorjahre erreichen wird. Die deutschlandweit rund 300.000 Mädchen und Jungen, die vor einem Jahr von Haus zu Haus zogen und einen Segensgruß an die Türen anbrachten sammelten rund 52,4 Millionen Euro. Eigenen Angaben zufolge unterstützte das Kindermissionswerk 2019 mehr als 1.600 Projekte für Kinder in 108 Ländern mit insgesamt 62,6 Millionen Euro – ein Großteil des Geldes kommt also aus der Aktion Dreikönigssingen.
Ob es die traditionellen Besuche der Sternsinger bei der Kanzlerin und Bundespräsident geben wird, blieb zunächst unklar. Die Gespräche liefen, sagte der Sprecher des Kindermissionswerks, Thomas Römer, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Aktion solle wie geplant am 29. Dezember bei einem Gottesdienst im Aachener Dom mit Bischof Helmut Dieser eröffnet werden. Zwar dürften nur zwölf Mädchen und Jungen in die Kathedrale kommen. Dafür werde es einen Online-Stream mit Beteiligungsformaten für die Kinder zuhause geben.
Vergangene Woche hatten die Träger in einer Pressekonferenz noch darauf gehofft, die Sternsinger unter Corona-Auflagen von Tür zu Tür schicken zu können. So sollten die Mädchen und Jungen etwa Maske tragen und Spenden auf Distanz mit einem Kescher einsammeln. Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen hatten diesen Vorschlägen als einzige Bundesländer explizit zugestimmt.
Die Tradition des Sternsingens reicht in Deutschland bis ins Mittelalter zurück. Im Januar 1959 fand die erste überregionale Aktion Dreikönigssingen offiziell statt. Erstmals in ihrer Geschichte entfallen die Besuche von Haus zu Haus.