Das von der Europäischen Kommission vorgeschlagene EU-Klimaschutzziel von mindestens 55 Prozent Treibhausgasreduktionen reiche dafür nicht aus, betonten die Kirchenvertreter. Dieser Vorschlag sei „weder hinreichend transparent noch hinreichend ambitioniert.“ Konkret kritisieren Jüsten und Dutzmann, dass die EU-Kommission unter anderem die CO2-Speicherung in Wäldern als „CO2-Reduktionen im Sinne der Zielerreichung“ einberechnen, also ein „Netto“-Klimaschutzziel ausweisen wolle. „So werden die tatsächlich notwendigen Bemühungen um Treibhausgasminderungen geschwächt, Verantwortlichkeiten verdeckt und falsche Signale an die Wirtschaft gesendet.“
Das Europaparlament hatte sich für eine Minderung von 60 Prozent beim Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 ausgesprochen. Allerdings ist diese Vorgabe auf Ebene der europäischen Staats- und Regierungschefs umstritten. Beobachter erwarten bei dem zweitägigen Ratstreffen außerdem harte Debatten über den EU-Haushalt, die eine Einigung beim Klimaschutz erschweren könnten.
Mit dem Gipfel neigt sich die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ihrem Ende entgegen. „Wir unterstützen die Bundesregierung in ihrem Bemühen, das Wertefundament der EU zu stärken und Solidarität sowohl zwischen den EU-Mitgliedstaaten in der Corona-Krise als auch mit den nächsten Generationen und der Welt beim Klimaschutz unter Beweis zu stellen“, so Jüsten und Dutzmann.