Impagliazzo sagte, in dieser Woche sei Polens Staatspräsident Andrzej Duda zu Besuch in Rom und auch bei Sant'Egidio zu Gast. „Wir hoffen, in Polen einen Durchbruch zu erzielen, weil auch die Kirche dort Türen öffnen möchte“, sagte der Leiter der Gemeinschaft.
Am Dienstagabend hatte sich Sant'Egidio mit dem italienischen Innenministerium über die Aufnahme von weiteren 300 Flüchtlingen aus Lesbos verständigt. Die Menschen dürfen durch einen sogenannten „humanitären Korridor“ nach Italien einreisen. Dieses System, durch das europaweit inzwischen über 3.000 besonders gefährdete Flüchtlinge aus Nahost, Ostafrika und Libyen aufgenommen wurden, habe sich bewährt, sagte Impagliazzo.
Sant'Egidio habe dieses Modell auch den Vereinten Nationen vorgeschlagen. Besser als solche Abkommen in einzelnen Ländern „wäre natürlich ein europaweiter humanitärer Korridor“, sagte Impagliazzo. Neben Italien, das auf diese Weise bisher rund 2.500 Flüchtlinge aufgenommen hat, gibt es entsprechende Vereinbarungen zwischen kirchlichen Organisationen und der Regierung auch in Frankreich, Belgien und Andorra.