Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), unterstreicht: „Es gehört wesensmäßig zum Auftrag der Kirche, sich den Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu stellen und für Gerechtigkeit und Frieden zu wirken. Dazu gehört auch, ein glaubwürdiges, konkret erfahrbares Zeugnis für Versöhnung zwischen Menschen, Völkern und Nationen abzulegen. Dafür muss sich die Kirche auch ihrer eigenen Gewaltgeschichte stellen, ihren Platz an der Seite der Opfer von Gewalt einnehmen und die damit verbundenen Konflikte zu überwinden suchen.“
Über den konkreten Fall Auschwitz hinaus haben die Gespräche eine exemplarische Bedeutung für den Umgang mit Gewalterfahrungen und ihren Folgen. Der jährliche Workshop leistet einen Beitrag zur Stärkung eines europäischen, auf Heilung und Versöhnung zielenden Diskurses. Die intensiven Begegnungen der Teilnehmenden helfen zugleich, ein europäisches Netzwerk zu bilden, das sich in seinen Aktivitäten gegenseitig unterstützt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Corona-Krise wird deutlich, welche immense Bedeutung dem Aufbau und der Pflege vertrauensvoller Beziehungen zukommt.
Hintergrund
Die Maximilian-Kolbe-Stiftung wurde 2007 mit Unterstützung der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Ziel der katholischen Stiftung ist es, Beiträge zur Stärkung der kirchlichen Versöhnungsarbeit in Europa zu leisten und sich für Opfer von Unrecht und Gewalt zu engagieren. Der heilige Maximilian Kolbe gab 1941 sein Leben stellvertretend für einen Mithäftling im Konzentrationslager Auschwitz und setzte damit ein Zeichen, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben. Weitere Informationen sind unter www.maximilian-kolbe-stiftung.de zu finden.