Versöhnungs-Workshop der katholischen Kirche in Auschwitz
Frieden ‐ Der Austausch über die NS-Vergangenheit findet vom 11. bis zum 16. August zum elften Mal statt, wie die Deutsche Bischofskonferenz am Freitag in Bonn mitteilte.
Aktualisiert: 20.10.2023
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Die Maximilian-Kolbe-Stiftung veranstaltet vom 11. bis 16. August 2020 zum elften Mal einen europäischen Workshop in Oswiecim/Auschwitz. Im Zentrum des Workshops, an dem 25 Vertreter aus zehn ost- und westeuropäischen Ländern teilnehmen, steht die Frage nach den bis heute andauernden Prägungen und Verletzungen, die von Auschwitz und dem Zweiten Weltkrieg ausgehen, sowie die Frage nach einem angemessenen Umgang mit der prekären Gegenwart dieser Geschichte. Ausgehend von den unterschiedlichen Erfahrungen der verschiedenen europäischen Gesellschaften tauschen sich die Teilnehmer über die grundlegenden Perspektiven von Gewaltüberwindung und Versöhnung sowie die auf diesem Wege zu vergegenwärtigenden Schwierigkeiten aus.
Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz und Vorsitzende des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung, Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), unterstreicht: „Es gehört wesensmäßig zum Auftrag der Kirche, sich den Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu stellen und für Gerechtigkeit und Frieden zu wirken. Dazu gehört auch, ein glaubwürdiges, konkret erfahrbares Zeugnis für Versöhnung zwischen Menschen, Völkern und Nationen abzulegen. Dafür muss sich die Kirche auch ihrer eigenen Gewaltgeschichte stellen, ihren Platz an der Seite der Opfer von Gewalt einnehmen und die damit verbundenen Konflikte zu überwinden suchen.“
Über den konkreten Fall Auschwitz hinaus haben die Gespräche eine exemplarische Bedeutung für den Umgang mit Gewalterfahrungen und ihren Folgen. Der jährliche Workshop leistet einen Beitrag zur Stärkung eines europäischen, auf Heilung und Versöhnung zielenden Diskurses. Die intensiven Begegnungen der Teilnehmenden helfen zugleich, ein europäisches Netzwerk zu bilden, das sich in seinen Aktivitäten gegenseitig unterstützt. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Erfahrungen mit der Corona-Krise wird deutlich, welche immense Bedeutung dem Aufbau und der Pflege vertrauensvoller Beziehungen zukommt.
Hintergrund
Die Maximilian-Kolbe-Stiftung wurde 2007 mit Unterstützung der Polnischen und der Deutschen Bischofskonferenz gegründet. Ziel der katholischen Stiftung ist es, Beiträge zur Stärkung der kirchlichen Versöhnungsarbeit in Europa zu leisten und sich für Opfer von Unrecht und Gewalt zu engagieren. Der heilige Maximilian Kolbe gab 1941 sein Leben stellvertretend für einen Mithäftling im Konzentrationslager Auschwitz und setzte damit ein Zeichen, dass Hass und Gewalt nicht das letzte Wort haben. Weitere Informationen sind unter www.maximilian-kolbe-stiftung.de zu finden.
© Text: KNA