Weimarer Menschenrechtspreis an zwei Sklaverei-Gegner in Malawi

Weimarer Menschenrechtspreis an zwei Sklaverei-Gegner in Malawi

Afrika ‐ Den Weimarer Menschenrechtspreis 2020 erhalten der niederländische Pater Jozef Kuppens (78) und die Aktivistin Felicia Monjeza (24). Sie werden für ihr Engagement gegen die Ausbeutung von rund 78.000 Kindern auf den Tabakplantagen in Malawi ausgezeichnet.

Erstellt: 20.07.2020
Aktualisiert: 20.07.2020
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Den Weimarer Menschenrechtspreis 2020 erhalten der niederländische Pater Jozef Kuppens (78) und die Aktivistin Felicia Monjeza (24). Sie werden für ihr Engagement gegen die Ausbeutung von rund 78.000 Kindern auf den Tabakplantagen in Malawi ausgezeichnet, wie das katholische Hilfswerk Missio Aachen am Freitag bekanntgab. Es hatte beide Kandidaten für die Ehrung vorgeschlagen. Sie erhalten den jeweils mit 5.000 Euro dotierten Preis am 10. Dezember, dem Welttag der Menschenrechte, in Weimar.

Der 78-jährige Kuppens gehört dem Orden der Afrikamissionare Weiße Väter an. Als Gründer der Menschenrechtsorganisation „Center for Social Concern“ engagiert sich Pater Jozef Kuppens seit vielen Jahren für die ausgebeuteten Menschen auf den Plantagen. Auch nachdem er 2018 die Leitung der katholischen Organisation an den jüngeren Pater James Ngahy übergab, gehört der 78-Jährige weiterhin zu den wichtigsten Stimmen für die Menschenrechte in Malawi.

Die 24-jährige Felicia Monjeza engagiert sich intensiv für Menschenrechte und den Schutz von Mädchen und Frauen. Für sie steht der Kampf gegen sexuelle Ausbeutung und Gewalt auf den Tabakplantagen im Mittelpunkt. Jozef Kuppens und Felcia Monjeza wollen sich gemeinsam mit Pater James Ngahy und Jere Tobias vom „Center for Social Concern“ sowie mit internationaler Unterstützung verstärkt für die Beendigung der modernen Sklaverei auf den Tabakplantagen einsetzen.

Missio-Präsident Dirk Bingener erklärte, die Auszeichnung sei ein wichtiges Signal für das Engagement gegen moderne Sklaverei. „Malawi steht stellvertretend für immer mehr Länder, in denen moderne Sklaverei in ihren vielfältigsten Erscheinungsformen alltäglich ist. Wir müssen diesem Unrecht etwas entgegensetzen“, heißt es in einer Erklärung des Aachener Hilfswerks.

Der Menschenrechtspreis der Stadt Weimar wird seit 1995 jährlich an Personen oder Organisationen vergeben, die sich beispielhaft für die Ächtung von Völkermorden, die Abschaffung der Todesstrafe, für die Rechte von Kriegs- und Gewaltopfern oder für die Minimierung von Waffen- und Rüstungsexporten einsetzen. Er wird am 10. Dezember unter der Schirmherrschaft von Heute-Moderatorin Gundula Gause in Weimar verliehen.

© Text: KNA