Der Welternährungsbericht wird alljährlich vom UN-Kinderhilfswerk (Unicef), der Welternährungsorganisation (FAO), dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD), dem Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgegeben. Die fünf Organisationen warnten am Montag: Das Ziel der internationalen Gemeinschaft, den weltweiten Hunger bis 2030 zu beenden, sei ernsthaft in Gefahr. „Wir sind nach wie vor nicht auf dem richtigen Weg“, hieß es in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Experten wiesen darauf hin, dass die Zahlen zum weltweiten Hunger – zurückreichend bis ins Jahr 2000 – einer Revision unterzogen worden seien. Dies habe zu einer „substanziellen Verschiebung nach unten“ geführt, vor allem wegen neuer Auswertungen für China und andere bevölkerungsreiche Länder. „Dennoch gibt es keine Trendumkehr“, so das Fazit. Nach einer jahrelangen positiven Entwicklung nehme der Hunger seit 2014 kontinuierlich zu. Aktuell leide jeder neunte Erdbewohner darunter.
Die meisten unterernährten Menschen leben den Angaben zufolge in Asien (381 Millionen). Die höchsten Zuwachsraten wurden indes in Afrika (250 Millionen) verzeichnet. Dort sind fast 20 Prozent der Bevölkerung von Unterernährung betroffen. UN-Prognosen zufolge könnten 2030 mehr als die Hälfte der chronisch Hungernden weltweit vom schwarzen Kontinent stammen.