US-Kirchen verurteilen Rassismus und Polizeigewalt
Kirchen in den USA haben sich hinter die landesweiten antirassistischen Proteste gestellt. Neben der katholischen US-Bischofskonferenz erklärten auch protestantische Glaubensgemeinschaften am Wochenende ihre Solidarität mit den Demonstrationen gegen Rassismus und Polizeiwillkür in vielen US-Städten, wie aus einer Mitteilung des Weltkirchenrats (ÖRK) von Sonntagabend hervorgeht.
Der National Council of Churches USA bezeichnete den Tod des Schwarzen George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis, der die Proteste in der vergangenen Woche ausgelöst hatte, als „empörend“. „Immer noch gibt es kein Mittel gegen den Rassismus und das weiße Überlegenheitsgefühl, das sich in dieser Gesellschaft so hartnäckig hält.“
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika stellte sich an die Seite jener, die durch rassistische Gewalttaten Angehörige verloren hätten. Man trauere und bete für die Opfer des „Gifts weißer Vorherrschaft“, hieß es in einer Erklärung.
Der Interims-Generalsekretär der American Baptist Churches USA, Jeff Woods, sprach in einem offenen Brief von „Auswirkungen einer historischen rassistischen Ungerechtigkeit“ in den USA, die in den vergangenen Wochen offensichtlich geworden sei. Er verwies dabei auch auf die im Verhältnis höheren Infektionszahlen unter Afroamerikanern in der Covid-19-Pandemie.
Herbert Nelson, Sekretär der Presbyterianischen Kirchen der USA, erinnerte in einer Videobotschaft an die jüngsten Toten rassistischer Gewalt in den USA. Sie alle seien Opfer von Fanatismus und Hass. Die Hispanische Nationale Versammlung der Presbyterianer prangerte eine „systematische Diskriminierung“ farbiger US-Bürger an, die sich seit den Tagen der Sklaverei erhalten habe. „Die Morde an unbewaffneten Schwarzen durch die Polizei in den letzten Jahren beweisen diese Dynamik.“
Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbundes, Martin Junge, äußerte sich laut der ÖRK-Mitteilung „tief besorgt“ über Rassismus und Polizeigewalt in den USA. Der Tod von George Floyd sei ein Zeichen der Ungerechtigkeit und müsse dringend aufgearbeitet werden, so Junge.
© Text: KNA