Bachelet: Corona gefährdet politische Übergangsphase im Sudan
UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet hat sich besorgt über die aktuelle Lage im Sudan geäußert. Das Land brauche schnell „helfende Hände“ in Form von Gebern, damit es nicht zu Leid und politischen Verwerfungen komme, sagte sie am Dienstag in Genf.
Der Sudan befindet sich seit der Absetzung von Langzeitherrscher Omar al-Bashir im April 2019 in einer Übergangsphase. Zuvor war der autoritäre Herrscher knapp 30 Jahre an der Macht. Ohne Hilfe könnten Versprechen wie wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Demokratie, Gerechtigkeit und Frieden nicht eingehalten werden, hieß es. Der Ausbruch von Corona mit aktuell 275 Fällen zeige nun, wie schwach das Gesundheitssystem ist, mahnte Bachelet. Es mangele vor allem an Ausrüstung und Schutzkleidung. Ändere sich das nicht, könne das Land in politische Instabilität zurückfallen, politische Konflikte könnten aufbrechen, so die UN-Hochkommissarin.
Bereits Anfang April hatte der sudanesische Premierminister Abdalla Hamdok in einem Brief an die Vereinten Nationen betont, dass Covid-19 Wirtschaft, Gesundheitssystem und Gesellschaft vor große Herausforderungen stelle. Finanzielle und technische Unterstützung im Kampf gegen die Pandemie seien notwendig.
© Text: KNA