Offenbar Lösung für Geflüchtete auf der „Alan Kurdi“ in Sicht
Für die 149 Migranten auf dem deutschen Rettungsschiff „Alan Kurdi“ ist offenbar eine Lösung in Sicht. Laut einer Bestätigung der deutschen Behörden sei „ein Transfer auf ein italienisches Schiff konkret in Vorbereitung“, erklärte der Betreiberverein Sea-Eye in Regensburg. Jetzt werde es möglicherweise eine Einigung über die spätere Verteilung der Flüchtlinge geben. „Unsere Leute sind mit den Kräften am Ende“, hieß es in der Mitteilung.
Der Zeitpunkt des Transfers bleibe weiter unbekannt. Bis zum Dienstagabend habe es weder aus Rom noch aus Berlin eine verbindliche Antwort gegeben, teilte der Verein mit. Italien hatte am Wochenende den Vorschlag gemacht, die Migranten von der „Alan Kurdi“ auf ein größeres Schiff zu bringen und dort unter Quarantäne zu stellen. Um eine Verteilung auf EU-Staaten sollte sich demnach Deutschland als Flaggenstaat kümmern. Italien hält wegen der Corona-Pandemie seine Häfen für ausländische Schiffe mit Flüchtlingen geschlossen.
Die Migranten verbringen inzwischen die neunte Nacht auf der „Alan Kurdi“. Die Kapitänin Bärbel Beuse rechne mit hohem Wellengang; viele Gerettete, die an Deck übernachten, würden dann durchnässt und seekrank. „Wenn die See am Mittwochmorgen abklingt, könnten viele Menschen an Bord vor Erschöpfung einfach zusammenbrechen“, so Sea-Eye.
Dieser Beitrag wurde am 15.04.2020 inhaltlich durch die sich abzeichnende Lösung für die Geflüchteten auf der Alan Kurdi ergänzt.
© KNA