„Es herrscht allgemeine Waffenruhe in der Region, und es gab seither keine Fälle von direkter Konfrontation mit dem Militär oder Entführungen durch die Separatisten“, so der Oberhirte für die englischsprachigen Regionen Kameruns.
Seit dem Ausbruch von Covid-19 wurden in Kamerun 9 Todesfälle bei insgesamt 685 Infektionen registriert. Vor zwei Wochen verhängte Ambazonias Interimspräsident Samuel Ikome Sako eine vollständige Ausgangssperre; die Grenzen der englischsprachigen Regionen wurden geschlossen. Den Berichten von Erzbischof Esua zufolge respektieren die Separatisten die Richtlinie bislang.
Die einstige deutsche Kolonie Kamerun (seit 1884) wurde nach 1918 zu 80 Prozent des Territoriums Frankreich zugewiesen, die im Südwesten an der Grenze zu Nigeria gelegenen übrigen 20 Prozent hingegen an Großbritannien. Die politischen Kräfte der englischsprachigen Regionen gerieten nach der Unabhängigkeit Kameruns 1960 zunehmend in Konflikt mit der Zentralregierung in Yaounde, nachdem ihre Anträge auf Autonomie abgelehnt wurden. In den vergangenen Jahren haben sich die schwelenden Spannungen zu einem regelrechten Konflikt entwickelt.