Nicht nur beim Wurfmaterial
Die geworfenen Süßigkeiten sind natürlich ein wichtiger, aber nicht der einzige Faktor des närrischen Festes, der eine Betrachtung aus fairer und nachhaltiger Sicht verdient. Dasselbe gilt für die Kostümierungen, die das bunte Treiben an den Straßenrändern dominieren. Auch hier stellt sich die Frage: Lieber günstige „Einmal-Ware“ – oder doch etwas Beständiges?
Eine nachhaltige Alternative bieten da beispielsweise Karnevalsflohmärkte. Einen besonders erfolgreichen veranstalten seit 2019 die Benrather Schlossnarren im Düsseldorfer Henkel-Saal. Rund 1.000 Besucher und Trödler kamen auch in diesem Jahr wieder und verkauften selbstgemachte oder recycelte Kostüme. Individualität wird dabei groß geschrieben: „Die Kostüme, die hier angeboten werden, finden sich so in keinem Laden“, sagt Ellen Loth, die den Trödelmarkt für die Karnevalsgesellschaft organisiert.
„Viele Aussteller stellen die Kostüme aus Second-Hand-Kleidung selbst her“, erzählt Loth. Eines der Highlights für sie waren in diesem Jahr aufgehübschte Herrensakkos, bestückt mit Glitzer, Pailletten und anderen Applikationen. „Sowas habe ich noch selten gesehen“, schwärmt sie.
Es zeigt sich also: Jecke Traditionen und ihr umwelt- und sozialverträgliches Feiern müssen keineswegs Gegensätze sein. Vielmehr lassen sie sich – mit etwas Einfallsreichtum – kombinieren, ohne dass dabei der Spaß am närrischen Treiben verloren geht.