Die Bischöfe bezeichnen die Einigung Europas als ein Friedensprojekt. Nach zwei schrecklichen Weltkriegen mit vielen Millionen Opfern habe es Hoffnung auf ein Zusammenleben „im Geist wechselseitiger Kooperation und Verbundenheit“ verkörpert. „Dieses Projekt hat nichts an Aktualität verloren – im Gegenteil“, so Marx und Bedford-Strohm. Sie rufen die politisch Verantwortlichen auf, „die Idee eines sozialen, nachhaltigen und demokratischen Europas wieder näher an die Menschen, gerade die junge Generation, zu bringen“. Es brauche eine starke und geeinte EU, die sich auf das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger stützen könne.
Die Kirchen heben hervor, die europäischen Werte und die christlichen Werte stimmten weitgehend überein. Der Aufruf nennt hier die Achtung der Menschenwürde, Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Rechtsstaatlichkeit und die Wahrung der Menschenrechte. In dieser Tradition nähmen die Kirchen ihre Verantwortung wahr, die Entwicklung Europas weiterhin konstruktiv zu begleiten. „Unsere beiden Kirchen treten in ökumenischer Gemeinschaft für den europäischen Gedanken ein“, heißt es in dem Wahlaufruf.
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