Nach seiner Pensionierung 2001 sollte noch lange nicht Schluss sein: Peter Friemel stieg aufs Fahrrad. Seine Touren führten ihn nach Schweden, Ungarn, Polen, Litauen bis nach Russland, um Spenden für Don-Bosco-Projekte zu sammeln. Die längste Tour war 1.900 Kilometer lang, die er in rund 16 Tagen schaffte. Insgesamt kamen durch seine Fahrradtouren mehr als 160.000 Euro zusammen. „Ich wusste, wofür ich fahre: Für Kinder auf der Schattenseite des Lebens. Das hat mich immer angespornt“, sagt der heute 81-Jährige.
Seine Frau, Luise Friemel, unterstützte ihn stets dabei. Die Tagesberichte, die Peter Friemel über seine Tour-Etappen schrieb, schickte er jeden Abend per Fax nach Hause, wo Luise Friemel sie abtippte und schließlich mithilfe eines Freundes ins Internet stellte, damit alle Unterstützer mitlesen und -fiebern konnten. Auch Ansichtskarten verschickte Peter Friemel von unterwegs an die einzelnen Spender und Sponsoren. „Der persönliche Kontakt zu ihnen ist sehr wichtig“, weiß er. Als Dankeschön erhalten die Spender von den Friemels eigens hergestellte Marmelade, die sie „Don-Bosco-Marmelade“ getauft haben. Im vergangenen Jahr verschenkten sie zudem rund 400 Liter selbstgemachten Apfelsaft aus Äpfeln ihres Gartens. Und noch ein Ritual hat sich eingespielt: Der neunjährige Enkel Lucas begleitet seinen Opa Peter Friemel immer zum Start, wenn dieser wieder auf Tour geht. Seit seinem zweiten Lebensjahr fährt der Kleine Rad und hat auch immer sein eigenes dabei, wenn der Großvater aufbricht.