Die Traditionen der Erwachsenen durchbrechen
In den Clubs werden die Kinder zunächst über ihre Rechte aufgeklärt und bekommen zahlreiche Trainings. Die Clubs sind eng an die Dorfgemeinschaften angebunden. Dort erfassen die Kinder Probleme und geben diese dann auch an die lokale Regierung weiter. „Das Recht auf Teilhabe ist wohl das zentrale Recht im CREAM-Projekt. Die Kinder haben zum Beispiel die Möglichkeit, an Sitzungen der lokalen Behörden teilzunehmen. Mit diesen Trainings lernen sie, selbstbewusst aufzutreten, werden tapfer und mutig.“ So schafften es die Kinder, bei den Erwachsenen für ein Umdenken zu sorgen.
Tatsächlich zeigt die Mobilisierung der Kinder Wirkung: Ein Mitglied der lokalen Regierung etwa hatte ein Kind als Haushaltshilfe angestellt. Die Kinder kamen zu zehnt zu ihm, um ihn dazu zu bewegen, das Kind nicht mehr zu beschäftigen. Sie hatten Erfolg. „Es braucht eine Weile, bis die Kinder für den Kampf für ihre Rechte gewappnet sind und die Traditionen der Erwachsenen durchbrechen können“, erklärt Pater Nedumparambil. Auch der Fall von sexuellem Missbrauch eines Lehrers an einem Kind wurde schon in den Clubs thematisiert. „Die Kinder haben hier die Rolle eines Wachhunds und können Missstände direkt an die lokalen Behörden weiterleiten“, erklärt der Salesianer.
Manchmal geht es aber auch um praktische Dinge wie die Einrichtung von Toiletten an öffentlichen Schulen. Jungs können hinausgehen, um ihr Geschäft zu verrichten, für Mädchen ist das zu gefährlich. Oder die Kinder schlagen in den Clubs vor, dass die Lehrer endlich mal mit dem Computer arbeiten sollten.