Ihr Orden engagiert sich deshalb in der Familienarbeit. Außerdem bietet er den Betroffenen Schutzwohnungen und persönliche Begleitung bis zu mehreren Jahren Dauer an. In dieser Zeit gibt es für die jungen Leute therapeutische Angebote, aber auch Bildungs- und Beschäftigungsprogramme sowie Projekte zur Eingliederung ins Berufsleben. Derzeit sind 100 Mädchen und 30 junge Männer bei ihnen.
Viele Prostituierte sind Roma. Bei ihnen setzt Mitko Dokos an, der Vorsitzender der bulgarischen Nichtregierungsorganisation Roma-Union in Burgas ist. Der Sozialarbeiter leitet auch das Projekt „Florika“, das präventiv arbeitet. „Ich bin selbst ein Rom und finde von daher leichter Zugang zu Roma“, berichtet er. Durch die Vermittlung medizinischer Versorgung konnte das Projekt Zugang zu den Eltern der jungen Mädchen gewinnen. Seither kann Florika mit den Mädchen arbeiten.
„Wir bieten zunächst das an, was ihnen Spaß macht: Musik, Tanzen, Basteln, Schneidern“, erklärt er. „So haben sie Erfolgserlebnisse und können anfanghaft ein positives Selbstwertgefühl aufbauen.“ In einem mobilen Schulbus können die Mädchen Unterricht erhalten.
Sowohl präventiv als auch mit Rückkehrerinnen arbeitet Solwodi Rumänien. Erst im Februar 2017 wurde das Hilfsprojekt Solwodi Ungarn gegründet. Dort strebt man die Eröffnung einer Beratungsstelle an sowie die Schaffung einer Krisenunterkunft. Immer wichtiger wird auch die Kooperation von Hilfsorganisationen über Ländergrenzen hinweg, damit ausreisewillige junge Leute sowohl in der Heimat und als auch am Reiseziel Ansprechpartner haben.
„Es ist wichtig, dass alle zusammenarbeiten. Je besser wir vernetzt sind, desto besser gelingt es uns, Frauen vor schlimmen Erfahrungen zu bewahren“, weiß Brigitte Bysh vom länderübergreifenden Präventionsprojekt OPEN der Diakonischen Stiftung Lampas in Rumänien.