Frage: Herr Erzbischof Schick, Ihre Social-Media-Kanäle haben Sie in den vergangenen Tagen nicht bespielt - ein Zeichen dafür, dass Sie in einer abgelegenen Region unterwegs waren. Ist die Zentralafrikanische Republik, beziehungsweise die Bevölkerung von vielen Netzen abgekoppelt und auf sich allein gestellt?
Schick: Ja, es gibt so gut wie kaum Internetzugang, auch in der Hauptstadt Bangui nicht. Das einzige was funktionierte, war das Telefon. Schlimmer aber ist: Es fehlt den Menschen vor allem an Sicherheit für Leib und Leben. Die Zentralafrikanische Republik ist eines der ärmsten Länder der Welt, das spürt man überall. Hunger und Krankheiten gehören zum Alltag. Das Bildungswesen ist mangelhaft. Hinzu kommt die schlechte Infrastruktur: Die Straßen sind zum Teil abenteuerlich und unzumutbar.
Frage: Wie kann die Kirche vor Ort helfen?
Schick: Die Kirche ist für viele Menschen die einzige funktionierende Institution im Land, die ihnen zu leben und zu überleben hilft. Sie unterhält Schulen und Krankenhäuser, vor allem bietet sie der Bevölkerung Zufluchtsmöglichkeiten. Wenn die Menschen wieder einmal vor Rebellengruppen fliehen müssen, dann suchen sie kirchliche Gebäude auf, wie zum Beispiel das Priesterseminar in Bangui, das drei Jahre lang Flüchtlingen Schutz und Sicherheit geboten hat.
Frage: Welchen Beitrag leistet die Kirche in Deutschland und weltweit?
Schick: Einmal ist es wichtig, dass die Menschen ganz konkret merken: Ihr seid nicht vergessen. Wir wissen, dass es euch gibt, sehen eure Not und wollen euch den Rücken stärken. Das war ein Grund für meinen Solidaritätsbesuch. Auch Papst Franziskus hat vor zwei Jahren eine solche Reise gemacht, über die heute sehr viel geredet wird.