
Misereor-Bischof: Profite nicht auf Kosten der Menschenwürde
Hilfswerke ‐ Der für das katholische Hilfswerk Misereor verantwortliche Erzbischof Stephan Burger hat sich gegen rücksichtsloses Profitstreben von Großkonzernen gewandt. Bei Staudammprojekten im brasilianischen Amazonasgebiet seien die Rechte Tausender Menschen missachtet worden.
Aktualisiert: 13.07.2017
Lesedauer:
Der für das katholische Hilfswerk Misereor verantwortliche Erzbischof Stephan Burger hat sich gegen rücksichtsloses Profitstreben von Großkonzernen gewandt. Bei Staudammprojekten im brasilianischen Amazonasgebiet seien die Rechte Tausender Menschen missachtet worden, sagte Burger im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Donnerstag in Freiburg.
„So kann man nicht mit Menschen umgehen. Es kann nicht angehen, dass der Profit von Konzernen die Menschenwürde außer Kraft setzt.“ Zugleich betonte Burger, dass auch jeder in Deutschland einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten könne. Das Erzbistum Freiburg versuche eine Vorreiterrolle, etwa im Blick auf Elektromobilität oder den Kauf von Lebensmitteln aus ökologisch nachhaltiger Produktion.
Im Blick auf sinkende Katholikenzahlen und Priestermangel sprach sich der Freiburger Erzbischof gegen Resignation oder eine Verklärung der Vergangenheit aus. „Wir müssen uns der heutigen Zeit stellen mit den Möglichkeiten, die wir heute haben. Wenn wir das Evangelium verkünden, dürfen wir uns nicht selbst die Freude am Glauben nehmen. Nur wenn wir selbst brennen, können wir auch in anderen Feuer entfachen“, so Burger. „Wir haben von Christus den Auftrag, zu taufen, zu lehren, zu verkünden. Wie viele wir erreichen und wie sich Kirche in der geschichtlichen Situation ausgestaltet, das ist zweitrangig.“
© KNA