Die Kritik am Präsidenten wird lauter
Tatsächlich wird die Kritik, dass unter Staatspräsident Muhammadu Buhari, der aus dem äußersten Norden stammt, kaum Menschen aus anderen Regionen in öffentliche Ämter kommen, derzeit immer lauter. Dem Magazin „Tell“ zufolge sollen bei der aktuellen Rekrutierung für den Geheimdienst 70 Prozent der Ausgewählten aus dem Norden stammen. Unterversorgt ist jedoch der Nordosten, wo verschiedenen Hilfsorganisationen zufolge aktuell fünf Millionen Menschen von Hunger bedroht sind.
Eines schafft Nnamdi Kanu allerdings nicht. Er kann keinen Plan für eine mögliche Abspaltung des Südostens präsentieren. Auch Daten, wie viele Menschen das tatsächlich unterstützen würden, gibt es nicht. Roy Udeh-Ubaka kritisiert das. Auch wenn er der Idee eines eigenen Staates durchaus etwas abgewinnen kann, wäre ihm das Weiterbestehen des Riesenstaates Nigeria letztlich lieber, sofern das Land nur besser funktioniert.
Eines sei dafür aber dringend notwendig: „Wir müssen das Gefühl von Zusammengehörigkeit entwickeln. Wenn jemand etwa ein Igbo ist, dann heißt das nicht, dass er anderen überlegen oder unterlegen ist. Er ist dir ebenbürtig. Wir sind Nigerianer, und wir sind eins.“ Eins gibt der 23-Jährige dabei allerdings zu: „Ich weiß nicht, ob ich das noch erleben werde.“
© KNA