Des Weiteren fordert die Caritas eine gerechtere Verteilung der Lasten in der Flüchtlingshilfe. Das Hilfswerk macht darauf aufmerksam, dass 84 Prozent der Flüchtlinge von weniger entwickelten Staaten wie beispielsweise dem Libanon oder Äthiopien aufgenommen werden. „Es sind oft die Menschen in armen Ländern, die die größte Solidarität mit den Opfern von Kriegen und Verfolgung zeigen“, so Peter Neher. Eine Entlastung dieser Länder sei dringend geboten. Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, leistet in allen großen Flüchtlingskrisen humanitäre Hilfe. So etwa in Syrien, im Irak und im Südsudan.
Der Präsident von Missio München, Monsignore Wolfgang Huber, forderte unterdessen, auch die Binnenflüchtlinge in Krisenregionen im Blick zu behalten. Laut den Vereinten Nationen sind 40,4 Millionen der insgesamt 65,6 Millionen Menschen auf der Flucht Binnenflüchtlinge. „Wenn wir wollen, dass Menschen in Afrika und im Nahen Osten eine echte Perspektive zum Bleiben sehen, dann müssen wir unseren Blick konsequent auf diese Weltregionen richten und zivilgesellschaftliche und staatliche Kräfte bündeln“, betont Huber.
„Neun von zehn Menschen, die ihr Heimatland verlassen müssen, fliehen in ein benachbartes Land innerhalb der Region. Die Herausforderung ist es, dort nachhaltig Strukturen zu schaffen, die ein menschenwürdiges Leben ermöglichen und alles daran zu setzen, dass in der Region Frieden entsteht.“ Fluchtursachenbekämpfung ist ein Schwerpunkt in der Projektarbeit des katholischen Hilfswerks missio München.
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