Der Erzbischof zum Thema Flucht
Während seiner Reise hat sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick auch mit der Lage abgelehnter Flüchtlinge in ihrer Heimat beschäftigt. Lesen Sie den ausführlichen Reisebericht „On Tour“ von Erzbischof Schick mit Bildern in unserem Weltkirche-Blog. Im Gegensatz zu den Kriegsflüchtlingen aus Syrien und dem Irak machten sich die Flüchtlinge aus dem Senegal und anderen afrikanischen Staaten vorwiegend auf den Weg nach Europa, weil sie für sich und ihre Familien ein besseres Leben suchten. Dafür würden sie oft von allen Angehörigen mit Geld und Gut unterstützt.
„Die Flüchtlinge sind die Hoffnung des ganzen Clans. Wenn diese dann zurückkehren, sind sie die großen Versager vor sich selbst und der Familie. Eine fatale psychische Belastung!“, beobachtet Erzbischof Schick. Die Familien forderten dann direkt oder indirekt das investierte Geld wieder zurück, was für die Zurückgekehrten ein prekärer Stressfaktor werde. Vor der Flucht hätten sie bereits ihre Arbeit auf den Feldern oder in Handwerksbetrieben aufgegeben, die jetzt in anderen Händen seien. Auch die Ehe und Familie vieler sei während der Abwesenheit zerbrochen. „Sie stehen oft in jeder Hinsicht vor dem Nichts“, so der Bamberger Erzbischof.
Damit etliche persönliche Dramen verhindert werden können, fordert Erzbischof Schick eine frühzeitige Aufklärung für afrikanische Flüchtlinge über die Chancen und Bedingungen der Aufnahme in den europäischen Ländern. „Viele haben nur Illusionen von Europa, Nordamerika“, so der Bamberger Erzbischof. Hier seien auch die Medien gefordert. „Vor allem aber ist Entwicklungshilfe nötig, die aber immer nur zur Selbsthilfe dienen darf, die die eigenen Kräfte im eigenen Land mobilisiert und Zukunft und Perspektiven entwickelt. Die beste Hilfe für die Flüchtlinge ist, ihre Flucht zu verhindern.“
Hier geht es zum Weltkirche-Blog mit dem Reisebericht „On Tour“ des Erzbischofs.
© Erzbistum Bamberg