Als schmerzlich haben die Teilnehmer der Pilgerreise durch das Heilige Land auch den ungelösten Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern empfunden. Zugleich würdigten sie den Beitrag, den die im Heiligen Land lebenden Christinnen und Christen zum Gemeinwohl und für ein friedliches Zusammenleben mit Juden und Muslimen leisten. „Wir haben den Pilgerweg ins Heilige Land auch eingeschlagen, um uns zur Umkehr rufen zu lassen.“ Es sei Auftrag der Kirchen, „gemeinsam einzutreten gegen jegliche Form von Antisemitismus und Rassismus, die unsere Beziehungen vergiften und den Frieden gefährden“, heißt es in dem gemeinsam veröffentlichten Text. „Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern hat viele Verlierer auf beiden Seiten. Die fortgesetzt auftretende Gewalt zeigt, wie zerbrechlich der Frieden ist, den dieses Land so dringend braucht.“
Nahe gegangen sei den Delegationen auch, dass nur wenige Kilometer vom See Genezareth entfernt in Syrien und auch im Irak Menschen leiden und sterben, berichteten Bedford-Strohm und Marx: „Für sie haben wir in unseren Gottesdiensten gebetet, denken auch weiterhin mit großer Sorge an sie und bleiben ihnen solidarisch verbunden.“
Auf dem Pilgerweg durchs Heilige Land hatte die gemeinsame Delegation von jeweils neun Vertretern der beiden Kirchen biblische Stätten am See Genezareth, auf dem Weg nach und in Jerusalem besucht. Außerdem führten sie Gespräche mit Vertretern aus Kirche und Politik. Dabei wurden sie unter anderem von Israels Staatspräsident Reuven Rivlin und dem Botschafter Palästinas beim Heiligen Stuhl, Issa Qassassieh, empfangen. Heute Morgen besuchte die Delegation die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem und gedachte der Millionen Juden, die in der Shoah ermordet wurden. Die gemeinsame Pilgerreise der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der EKD endet am Sonnabend mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Jerusalemer Dormitio-Abtei.
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