Der emeritierte Erzbischof Robert Zollitsch erinnert bereits am Sonntagabend nach der Ankunft im Heiligen Land an das gemeinsame Fundament der beiden Kirchen. Nicht die Frage, ob das kommende Jahr 2017 als „Reformationsjubiläum“ oder „Reformationsgedenken“ bezeichnet werde, „sondern die Frage nach dem Zentrum unseres christlichen Glaubens“, solle die Teilnehmer bewegen, sagte Zollitsch in Tabgha am See Genezareth.
Zollitsch: Zuerst nach Gott Ausschau halten
Die Kernfrage des Miteinanders in der Ökumene besteht laut Zollitsch darin, die eigenen Vorlieben und Anschauungen zurückzustellen und zuerst nach Gott Ausschau zu halten. Der Weg vom See Genezareth nach Jerusalem, den die Teilnehmer in den kommenden Tagen gehen würden, werde sie „vertieft in der Ökumene zusammenführen“. Der emeritierte Erzbischof rief abschließend auf, den Weg der Ökumene „mit neuer Kraft weiterzugehen“.
Bis zum 22. Oktober sind je neun Mitglieder der katholischen Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) erstmals auf einer gemeinsamen Pilgerreise im Heiligen Land unterwegs. Unter ihnen ist auch der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx.
Unmittelbar vor Beginn des Gedenkjahrs zu 500 Jahre Reformation solle die Fahrt den „gemeinsamen Auftakt zu dem zwischen beiden Kirchen verabredeten Christusfest“ bilden, betonten beide im Vorfeld. Geplant sind unter anderem Besuche von Burquin und Nablus sowie Bethlehem und Cremisan. Zum Abschluss wird die Pilgergruppe in Jerusalem sein. Dort sind auch politische Gespräche sowie ein Besuch der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem geplant.
© KNA