Die Kirchen hatten auf die Zahlen mit Skepsis reagiert. Insbesondere die Lieferung von Waffen in Krisengebiete wie Saudi-Arabien und Katar stießen auf Kritik. Der katholische Weltkirche-Bischof in Deutschland, Ludwig Schick, forderte im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) eine Verschärfung der Vorgaben für Rüstungsgeschäfte.
Das Argument der Arbeitsplätze zähle nicht, so Schick weiter. „Die Waffenindustrie kann sich umstellen und Friedensgüter exportieren.“ Dazu zählten beispielsweise Landmaschinen, Saatgut, Industrie und Handwerk. Zudem gingen Rüstungsgüter immer noch in Länder, „die Krieg führen oder von denen aus kriegsführende Parteien in anderen Ländern mit Waffenlieferungen unterstützt werden“.
Der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Renke Brahms, erklärte, insbesondere die Menschenrechtslage in den belieferten Ländern müsse bei Exportgenehmigungen stärker beachtet werden. Es sei ein „Skandal, dass Deutschland mit diesen Exporten dazu beiträgt, dass Konflikte in der Welt entstehen, fortgeführt oder verschärft werden“, so Brahms. Kritik an den Rüstungsexportzahlen äußerten auch Linke und Grüne. (lek/KNA)
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